Zur Startseite
Flämingwetter

Umschriebener Halo im April 2012

zurück zum

Beobachtungen

Klassifikation

Wetterarchiv

Lichteffekte

Ende April 2012 wurde an der Vorderseite eines Höhentrogs die für unsere Breiten seltene Luftmasse cT (kontinentale Tropikluft) in den Osten Deutschlands gelenkt, die Temperatur am Boden erreichte 30°C - die ersten Hitzetage des Jahres. Am letzten Tag des Monats zog im Fläming Cirrostratus nebulusus auf, an dem sich ein umschriebener Halo ausbildete.

Im Bild ist oberhalb des 22° Rings ein weiterer, heller Bogen zu erkennen, der umschriebene Halo. Diese Haloerscheinung zeigt sich in verschiedenen Erscheinungsformen in Abhängigkeit von der Sonnenhöhe.

Bis zu einer Höhe von 32° wird er als oberer Berührungsbogen bezeichnet, die "Hörner" des Bogens setzen in steilem Winkel auf dem 22° Ring auf. Bei höherem Stand der Sonne wird er als umschriebener Halo bezeichnet, er bildet im Idealfall einen zweiten, ovalen Ring um die Sonne.

In der Zeichnung rechts sind die Formen diesen Bogens bei unterschiedlichem Sonnenstand dargestellt, bei einer Höhe von 5° (oben) und bei 50° (unten).

Die Bilder wurden um 14:55 Uhr MESZ aufgenommen, zu diesem Zeitpunkt stand die Sonne in einer Höhe von 47° - die Form des umschriebenen Halos entspricht also ungefähr der unteren Darstellung. Sichtbar ist der obere Teil des Halos, er tangiert den 22° Ring - im rechten Bild ist als "Zugabe" der Schatten eines Kondensstreifens zu erkennen.

Der umschriebene Halo entsteht an säulenförmigen Eiskristallen mit sechseckiger Grundfläche, die horizontal ausgerichtet in der Luft schweben. Das Sonnenlicht tritt an einer der 6 Seitenflächen ein und an der übernächsten wieder aus, der Brechungswinkel beträgt 60°.
Weitere Informationen zur Entstehung der Haloerscheinung: meteoros.de.