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September 2013 - Aufzeichnungen des Wetters im Fläming |
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01.09.2013 So |
Pünktlich zum meteorologischen Herbstbeginn hat sich entsprechend kühles Wetter eingestellt. Nach Abzug der gestrigen Kaltfront transportieren ein ostwärts abziehender Höhentrog und ein Höhenrücken südwestlich der britischen Inseln gemeinsam frische, subpolare Meeresluft in den Fläming. Nach weitgehend bedecktem Himmel am Vormittag klart es in den Mittagsstunden auf, ein filigraner Cirrus fibratus radiatus erscheint im Westen, begleitet von tiefer liegenden Haufenwolken. Letztere legen sich im weiteren Verlauf zu Stratocumulus ab, der sich allmählich ausdünnt. Im Gegenzug zieht zunehmend dichter Cirrostratus nebulosus auf, die Sonne erstrahlt abends nur noch fahl durch die Schleierwolken. Ein standesgemäßer Einzug des Herbstes, aber die Prognosen für die folgende Woche ... |
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02.09.2013 Mo |
... lassen den Hochsommer wieder einkehren, zunächst folgt jedoch ein Tal der
Tränen: Es bleibt sehr kühl, die Quecksilbersäule klettert nur zögerlich auf 15°C bei leichtem Nieselregen aus dunklem Nimbostratus - typisches "Kraftausdruckswetter". |
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03.09.2013 Di |
Der westeuropäische Höhenrücken verlagert sich allmählich ostwärts, in weiten Teilen Deutschlands herrscht bereits Absinken und damit verbunden sonniges Wetter. Anders im Nordosten, mangels frontensenkrechter Strömungskomponente schleift die seit gestern wetterbestimmende Front quasistationär über dem Fläming. Dichter Stratocumulus stratiformis opacus bedeckt den Himmel, es ist weiterhin für die Jahreszeit zu kühl. Abends "fühlt" man das herannahende Hoch Hannah: erste, kleine Wolkenlücken erscheinen, fast windstill und mild. |
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04.09.2013 Mi |
Ein Kurzwellentrog rollt im Norden um den mittlerweile mitteleuropäischen Höhenrücken ostwärts und sorgt in der Nordhälfte für weiterhin dichte Bewölkung. Das Zentrum von Hoch Hannah liegt inzwischen über dem böhmischen Becken und verlagert sich weiter ostwärts, so dass sich im Tagesverlauf eine schwache, südliche Bodenströmung einstellt. Der Fläming wird nach einer sehr milden Nacht zunächst von der oben erwähnten Trogbewölkung traktiert, am Nachmittag klart es endlich auf. Lediglich ein Cumulus über Kühltürmen hält sich hartnäckig und bildet eine überraschend schöne haubenförmige Begleitwolke pileus aus. |
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05.09.2013 Do |
Großwetterlage Sa (Süd antizyklonal), ein weit amplifizierter Höhenkeil erstreckt sich bis Nordskandinavien und wird von einem Trog über dem Ostatlantik und einem hoch reichenden Tief über Russland flankiert. In einer leichten südöstlichen Strömung kehrt der Sommer wieder ein, die Temperatur steigt über 25°C. Der stahlblaue Himmel mit von Grönland über Skandinavien und Böhmen herumgeholter Luft ist fast blankgeputzt, nur selten erscheint ein kleiner Cumulus humilis am Firmament. |
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06.09.2013 Fr |
Weiterhin sommerliches Wetter, der Höhenkeil hat sich nur minimal ostwärts verlagert. Bodenhoch Hannah hat sich leicht nach Osten bewegt und schaufelt gemeinsam mit Tief Nandor über dem Ärmelkanal sehr warme Luftmassen nach Deutschland, wobei heute der Westen temperaturmäßig bevorzugt wird. Aber auch im Fläming steigt die Temperatur auf hochsommerliche Werte, wolkenloser Himmel bei gelegentlich auffrischendem Südostwind. |
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07.09.2013 Sa |
Der Höhenkeil hat sich weiter ostwärts bewegt, während im Westen ein Trog übergreift, liegt der Osten Deutschlands unter antizyklonalem Einfluss. In einer südlichen Strömung steigt die 850 hPa- Temperatur auf 15°C, am Boden hochsommerliche 28°C. Vormittags erscheint am Südhimmel eine eigenartige "Chimäre", ein solitärer Cirrocumulus, der Fallsträhnen in Form von Cirrus fibratus hinterlässt (Bild anklicken). Also zwei Wolkengattungen an einer Wolke (!?!). In Folge ein stahlblauer Hochdruckhimmel, Sonnenanbeter kommen an diesem traumhaften Sommertag nochmals voll auf ihre Kosten: In der sehr klaren Luft strahlt die Sonne trotz des mittlerweile niedrigen Kulminationspunktes mit erstaunlicher Kraft, 45°C am Sonnenthermometer. Braungebrannt folgt nach mehreren Poolbesuchen ein Grillabend, der mit dem Durchzug eines Feldes Cirrus und Cirrocumulus gekrönt wurde. Dieses wies ähnliche Erscheinungsformen wie die Wolke im Bild auf - Cirrus und Cirrocumulus erschienen "gepaart". |
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08.09.2013 So |
Noch ist es im Fläming fast hochsommerlich warm, doch am Vormittag zieht von Südwesten her zunehmend dichte Bewölkung auf. Den Beginn macht schöner Cirrus in verschiedenen Arten (Bild), gefolgt von langweiligem Altostratus, der im Tagesverlauf zunehmend dichter wird: Der westeuropäische Langwellentrog greift allmählich über, erste Vorboten am Abend in Form von leichten Regenschauern. |
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09.09.2013 Mo |
Mit Dauerregen endet das sommerliche Intermezzo, der Herbst übernimmt mit einem markanten Langwellentrogs das Regiment. Ein abgeschlossenes Höhentief überquert den Norden Deutschlands, die kräftige Hebung verursacht - am Morgen kräftige Niederschläge aus dunkelgrauem Nimbostratus.
Am frühen Nachmittag klart es stellenweise auf, neben fast geschlossener Schichtbewölkung gelegentlich ein Cumulus mediocris.
Nachmittags erscheint im Nordosten ein interessantes Wolkengebilde, dessen Klassifizierung nicht ganz einfach ist (Bild 2).
Die Bestimmung von Wolkengattung und -Art erfolgt in diesem Fall nach dem
Ausschlussverfahren: Bleibt Stratocumulus als Wolkengattung übrig, stratiformis (schichtförmig) als Wolkenart und offensichtlich opacus als Unterart, Ansätze der Sonderform mamma sind zu erkennen. Also in Kurzform: Sc str op mam. |
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10.09.2013 Di |
Großwetterlage TM (Tief Mitteleuropa), die höhenkalte Antizyklone mit dem eigenwilligen Namen "Polykarp" liegt über der südlichen Nordsee, ein schwaches Sekundärtief über Dänemark. Nördlich davon hat sich über Skandinavien eine Hochdruckbrücke zwischen dem Azorenhoch und Hoch "Iris" über Finnland etabliert. Das Wetter im Fläming hat deutlich zyklonalen Charakter, kühl, am Morgen Nieselregen. Gegen Mittag erste Auflockerungen, in der höhenkalten Luft quillt ansehnlicher Cumulus congestus auf. Nachmittags wieder weitgehend bedeckt, überwiegend mit mittelhohen Schichtwolken. |
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11.09.2013 Mi |
Grau ist die dominante Farbe des heutigen Tages, das hoch reichende Tief "Nandor" bestimmt mit Drehzentrum über Niedersachsen das Wetter in Form von schwerem Nimbostratus und gelegentlichem Regen. Bei unveränderter Großwetterlage bleibt es den ganzen Tag bedeckt, deutlich zu kühl für die Jahreszeit. |
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12.09.2013 Do
Nichtraucher |
Tief Nandor macht kaum Anstalten, sich vom Platz zu bewegen. Im Gegenteil, es verlagert sein Drehzentrum direkt über den Fläming und beglückt uns am Morgen mit indifferentem, grauem Nimbostratus und lästigem, durchdringendem Nieselregen. Im Tagesverlauf zieht das zyklonale Gebilde langsam Richtung Erzgebirge - rückseitig klart es zeitweise auf, Cumulus mediocris und Stratocumulus bestimmen am Nachmittag das Bild. Abends ruhig und fast windstill, auch wieder leicht steigende Temperatur. |
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13.09.2013 Fr |
Von Westen her nähert sich ein eher schwach ausgeprägter Höhenrücken und verschiebt Nandor allmählich nach Ungarn, Deutschland liegt dabei in einer nördlichen Höhenströmung. Es wird mäßig warm, Cumulus in verschiedenen Arten dominiert tagsüber, abends legen sich die Haufenwolken brav zu flachem Stratocumulus stratiformis cumulogenitus ab. |
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14.09.2013 Sa |
Der Hauch eines Sommers kehrt wieder ein: Obwohl die Temperatur kaum über die 20°C Marke steigt, herrscht bis 16 Uhr Sommer-Feeling, nur gelegentlich erscheint hübsch geformter Cirrus mit Ansätzen zum uncinus am blauen Nordhimmel. Ursache ist der gestern erwähnte Höhenrücken, der einen schmalen, meridional ausgerichteten "Sonnenstreifen" über Mitteldeutschland etabliert. Am späten Nachmittag erreichen uns die Vorboten eines von Westen folgenden Höhentrogs, die Sonne wird durch überwiegend mittelhohe Wolken verdeckt. Dadurch bleibt es auch nach Sonnenuntergang noch mild, ein schöner Grillabend folgt - hoffentlich nicht der letzte des Jahres! |
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15.09.2013 So |
Deutschland gelangt zunehmend auf die Vorderseite eines gigantischen Höhentiefkomplexes mit achssenkrechtem Zentrum über den Faröern. Dessen okkludiertes Frontensystem nähert sich von Nordwesten, erreicht aber heute noch nicht den Fläming. Hier wird es mäßig warm, der Himmel bedeckt sich im Tagesverlauf zunehmend mit Stratocumulus stratiformis opacus perlucidus, teilweise cumulogenitus. |
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16.09.2013 Mo |
Tief "Roland" hat sich zur Orkanzyklone südlich von Island entwickelt, der Druck im Zentrum sank am Morgen unter 965 hPa. Im Tagesverlauf überquert die schon gestern erwähnte Okklusionsfront von Nordwesten her den Fläming, dichte Haufenschichtwolken dominieren. Gegen 16 Uhr veritabler Landregen, kühl. |
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17.09.2013 Di |
Ein Langwellentrog mit deutlich negativer Achslage (Nordsee > Adria) hat sich über Europa eingegraben, am Morgen ist es unter einem stahlblauen Kaltlufthimmel empfindlich kalt. In der höhenkalten Luft kommt es tagsüber zu Konvektionen, gelegentlich ein kurzer Regenschauer. Abends wieder aufklarend, dünner Cirrus fibratus, kühl. |
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18.09.2013 Mi |
Weiterhin TrM (Trog Mitteleuropa), während sich das ehemalige Orkantief Roland über dem Nordmeer allmählich auffüllt, treibt Randtief Schorsch mit seinen Frontensystemen über Deutschland sein Unwesen. Am Vormittag streift uns die Warmfront, gepaart mit lang anhaltendem Landregen, der Nimbostratus lockert am frühen Nachmittag kurz auf und zeigt ein selten zu beobachtendes Bild: schwere Regenwolken im unteren Bildteil werden von feinem Cirrus floccus begleitet. |
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19.09.2013 Do |
Der Trog hat sich zu einem kuriosen, fast zonal liegendem Gebilde verformt und wird rückseitig von einem Höhenrücken allmählich abgedrängt, Übergang in Großwetterlage NWa (Nordwest antizyklonal). Es ist nach wie vor kühl und zunächst weitgehend mit Stratocumulus- Wolken bedeckt, am Nachmittag zeigt sich hin und wieder eine Wolkenlücke. |
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20.09.2013 Fr |
Ein rückseitiger Randtrog mit korrespondierendem Bodentief "Tino" überquert im Tagesverlauf Deutschland, das okkludierte Frontensystem sorgt mehrmals am Tag für Regenfälle. Es ist weiterhin kühl und fast den gesamten Tag über bedeckt mit dichten Regenwolken. |
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21.09.2013 Sa |
Über Westeuropa hat sich ein Höhenrücken etabliert, unter dem sich Bodenhoch "Jette" allmählich ostwärts verlagert. An der Ostflanke der Antizyklone hat sich eine Absinkinversion ausgebildet, die im nebenstehenden Bild deutlich sichtbar wird. Besonders im linken Bildteil ist zu erkennen, dass der Cumulus bei Erreichen einer bestimmten Höhe nicht weiter in die Höhe quillt, sondern sich in einer waagerechten Schicht ablegt. Siehe dafür auch hier die Erklärung. Im weiteren Tagesverlauf bestimmt zunehmend Stratocumulus das Bild, in einer nordwestlichen Bodenströmung bleibt es kühl. |
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22.09.2013 So |
Der Höhenrücken liegt nach wie vor westlich von Deutschland, es bleibt im Fläming bei dichter Schichtbewölkung, überwiegend Stratus und Altostratus opacus. |
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23.09.2013 Mo |
An der Ostseite eines omegaförmigen Hochs über Westeuropa strömt weiterhin Nordseeluft in den Fläming, auch die Bewölkung erweist sich als typischer, usseliger Nordseestratus, mit gutem Willen zeitweise Stratocumulus. Obwohl ein leichter Aufwärtstrend zu verzeichnen ist, erreicht die Quecksilbersäule nicht die 20°C-Marke. Gegen Mittag ein kurzer Lichtblick (Bild), danach wieder durchgehend bedeckt. |
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24.09.2013 Di |
Nach wie vor liegt Deutschlands an der kühlen Ostseite des Bodenhochs, das von zwei hochreichenden Tiefs flankiert wird. Eine Luftmassengrenze, die etwa dem Verlauf der Elbe folgt, trennt kühle, kontinentale Luft im Nordosten von milder Luft im Südwesten, es bleibt wie in den letzten Tagen bedeckt mit dichten Haufenschichtwolken. |
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25.09.2013 Mi |
Ausgehend von der Südwestspitze Skandinaviens bewegt sich ein schnell laufender Kurzwellentrog südostwärts, das eingebettete Randtief erreicht am Nachmittag den Norden Deutschlands. Von Nordwesten her greift ein Regengebiet auf Deutschland über, das am Abend den Norden Sachsen-Anhalts erreicht. Auch tagsüber ist es weitgehend bedeckt, tiefe und mittelhohe Haufenschichtwolken dominieren. |
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26.09.2013 Do |
Allmählicher Übergang zur Großwetterlager HNa, ein Hoch über dem Nordmeer wird von einem umfangreichen, höhenkalten Tiefdruckkomplex über Fennoskandien und einem abgeschnürten Höhentief westlich von Portugal flankiert. Die Rückseite des mittlerweile über Polen liegenden Randtrogs aktiviert die immer noch etwa dem Elbverlauf folgende, wellende Kaltfront, am Vormittag durchnässt ein ausgiebiger Landregen die Flämingböden. Nachmittags verlagert sich das Wolkenband endlich südostwärts, es klart auf, bleibt aber empfindlich kalt. |
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27.09.2013 Fr |
Ein von Nordwesten nach Südosten orientierter Höhenrücken bestimmt heute das Wettergeschehen im Norden und der Mitte Deutschlands - begleitet wird er nach wie vor von dem quasistationären Cutoff vor der Biskaya und einem großflächigen Höhentief mit Zentrum über Finnland. Im Fläming ist es am Tagesbeginn sehr kalt bei klarem Himmel, allerdings Richtung Elbe zieht erstmals Nebel auf, der im Verlauf des Vormittags aufsteigt und sich schnell wieder auflöst. Es folgt ein sonniger Tag, gelegentlich erscheint schöner Cirrus fibratus radiatus und kleinere Felder Cumulus humilis und mediocris. |
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28.09.2013 Sa |
Am letzten Septemberwochenende ein schöner, fast windstiller, aber kalter Altweibersommer. Komplett hochdruckbestimmtes Wetter, die den Höhenkeil begleitenden hochreichenden Tiefs haben heute keinen Einfluss auf das Flämingwetter. Nach einem ausgiebigen Vormittags- Spaziergang und einer schönen Feier beim Nachbarn wird es am Abend empfindlich kalt, die Pflanzen reagieren naturgemäß mit ersten herbstlichen Farbtönen. |
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29.09.2013 So |
An der Südflanke des Skandinavienhochs "Karin" strömt in einer lebhaften östlichen Strömung kühle Festlandluft in den Fläming. Nach kaltem Tagesbeginn ziehen kleine, teilweise zerrissene Haufenwolken schnell westwärts, im teils kräftig auffrischenden Ostwind verliert die Birke erstmals einen nennenswerten Anteil ihrer Blätter. Abends Beruhigung, in der sehr klaren Luft bleibt die Sonne bis zum Untergang gleißend hell. |
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30.09.2013 Mo |
Auch am letzten Tag des September 2013 bleibt es nahezu wolkenlos, der Monat endet mit einem kalten, aber sonnigem Altweibersommer. Nach wie vor bestimmt hoher Bodendruck über Skandinavien, verbunden mit Zufuhr trocken-kalter Festlandluftmassen das Wettergeschehen. |
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