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Wettertagebuch - der Dezember 2020 im Fläming |
Zu den Wetterdaten: |
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Bericht |
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01.12.2020 Di |
Die seit Tagen über Mitteleuropa liegende, zonal orientierte Hochdruckbrücke "Willy" wird vorübergehend vom Tief "Undine" gestört, welches sich von der Nordsee südwärts verlagert und sich dabei auffüllt. Während westlich vom Standort Schnee und teils gefrierender Regen fällt, bleibt es im Fläming, abgesehen von ein paar vereinzelten Flocken, schneefrei. Bei mäßiger Kälte ist es den ganzen Tag bedeckt mit grauem Hochnebel. |
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02.12.2020 Mi |
Am Westrand des mittlerweile mächtigen Russlandhochs "Xavier" hat sich eine leichte südöstliche Strömung eingestellt hat, in der der Standort heute einen besonderen Vorteil genießt: dem Lee des Erzgebirges. In weiten Teilen Deutschlands ist es bedeckt mit Hochnebelsuppe, doch am Standort bleibt es sonnig und wolkenlos. Auch in der Nacht war es klar, dementsprechend leichter Nachtfrost, tagsüber nur knapp über 0°C, am Abend schnell wieder darunter. |
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03.12.2020 Do |
Zwei mächtige Druckgebilde streiten sich um die Vorherrschaft über den europäischen Wetterraum, das kolossale Russlandhoch Xavier und Nordmeertief "Virpy", welches südlich 2 weitere Teiltiefs zur Hilfe nimmt. Für den Fläming bleibt Xavier heute Sieger, die schleifende Okklusion von Virpy bleibt über dem Westen Deutschlands hängen. Doch was nutzt das, den ganzen Tag ist es bedeckt mit Stratocumulus stratiformis opacus. Immerhin können, wie gestern, ein paar kleine Beiträge für die Kältesumme dieses Winters gesammelt werden, die Temperatur steigt nach einer frostigen Nacht nur knapp über den Gefrierpunkt. |
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04.12.2020 Fr |
Tief Virpy verlagert sich südwärts nach England, die zugehörigen Ausläufer erreichen den Fläming nicht wirklich. Nach dem obligatorischen Hochnebel reißt selbiger am Nachmittag auf, wirr geformter Cirrus treibt nordostwärts. Insgesamt wird es etwas milder. |
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05.12.2020 Sa |
Ein weit amplifizierter Langwellentrog erstreckt sich über Westeuropa bis Marokko, der Fläming liegt, wie oft, an der Vorderseite. In den Trog ist die Zyklone "Wenke" integriert, die sich aber noch immer am Russlandhoch Xavier die Zähne ausbeißt. Somit ist es in der lauen südwestlichen Strömung mild, am Vormittag ist es gar ausgesprochen sonnig. Danach folgt Altocumulus stratiformis translucidus und zeitweise Altostratus opacus, gefolgt von Stratocumulus. |
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06.12.2020 So |
Obwohl Tief Wenke noch immer, mittlerweile rinnenförmig, über dem Westen Deutschlands liegt, bleibt es im Fläming unverändert bei der ruhigen Hochdruckrandlage. In einer leichten südöstlichen Strömung (Lage SEz, Südost zyklonal) wird milde Luft herangeführt, die Temperatur steigt auf 10°C. Altostratus translucidus überwiegt zunächst und wechselt am Abend in die Unterart opacus. |
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07.12.2020 Mo |
Das nächste Tief "Yvonne" verlagert sich von der Biskaya nach Italien und versorgt die Alpen von der Südseite her mit Unmengen Schnee, wogegen es in Deutschland weitgehend trocken bleibt. Speziell am Standort hält Festlandhoch Xavier kräftig dagegen, es ist wechselnd bewölkt mit Wolken verschiedener Gattungen, am Mittag lässt sich der Autor bei milder, aber leicht fallender Temperatur, von der tief stehenden Sonne an einem windgeschützten Platz mit Provitamin D versorgen und verwöhnen. |
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08.12.2020 Di |
Mehrere, teils flache Tiefs tummeln sich in einem west- bis mitteleuropäischen Langwellentrog, hervorzuheben ist Yvonne, welche die Alpen von Süden her noch immer im Schnee versinken lässt. Im Fläming bleibt uns der alte Weggefährte Xavier über Russland erhalten, nach Abzug von lockerem Stratocumulus am Morgen (Bild) ist es im Lee des Erzgebirges wolkenlos und weiterhin mild. |
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09.12.2020 Mi |
Italientief Yvonne schafft es endlich, schwache Ausläufer mit feuchter Mittelmeerluft östlich der Alpen vorbeizumogeln, gepaart mit ein paar kleinen Regentropfen. Dieser Tag ist wettertechnisch zum Vergessen, grau, trüb, ereignislos. Abgesehen vom leichten Regen (2 mm). |
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10.12.2020 Do |
Obwohl sich das Festlandhoch Xavier allmählich Richtung Ural verabschiedet, hinterlässt es immer noch seine Duftmarken. Unter einer grauen Hochnebendecke lässt Xavier von Polen her bodennah Kaltluft einsickern, was das erstaunliche Ergebnis hat, dass die Temperatur fast den gesamten Tag knapp unter dem Gefrierpunkt verharrt. Ansonsten ist es neblig trüb, einer der grauen, langweiligen Wintertage, die leider auch zum mitteleuropäischen Wettergeschehen dazugehören. |
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11.12.2020 Fr |
Unter einem breiten, negativ ausgerichtetem Höhentrog (Grönland > Griechenland) rotieren die teils dipolartig zerfallenden Zyklonen "Zölestine" und "Andira", ohne an der maskulinen Macht vom Russlandhoch Xavier viel abknabbern zu können. So bleibt es bei der Gammellage, Hochnebel den ganzen Tag über, die Temperatur pendelt um den Gefrierpunkt. |
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12.12.2020 Sa |
Die wellende, okkludierte Front von Tief Andira, das lustigerweise in 3 weit entfernte Teiltiefs (Island, Nordsee, Italien) zerfallen ist, erreicht heute den Fläming und hat eine kleine Überraschung im Gepäck: leichter Nieselregen. Dieser beschränkt sich auf bescheidene 2 mm, aber besser als gar nichts. Die Verdunstungsrate ist derzeit unter grauem Hochnebel minimal, jeder Tropfen bringt in der dunklen Jahreszeit Entspannung. |
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13.12.2020 So |
Gestützt von einem Höhenkeil legt sich das flache Hoch "Yadigar" über Frankreich und beschert uns einen Frontenfriedhof, garniert mit Barosumpf. Weiterhin ist Grau die Farbe des Tages, ein paar Nieseltropfen fallen, Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt, Tendenz leicht steigend. Meine Enkeltochter meint: das Wetter sieht ja heute aus wie ein Puller - womit sie wohl Recht hat. :-) |
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14.12.2020 Mo |
Hoch Yadigar wandert langsam nach Osten aus und nimmt Kontakt zum noch immer in den Wetterkarten präsenten Norduralhoch Xavier auf, von Westen her nähert sich das mustergültig ausgeformte Frontensystem von Tief Barbara. Endlich kommt mal wieder die Sonne zum Vorschein, in einer südwestlichen Strömung wird am Mittag dünner Altostratus translucidus ostwärts vertrieben. Es folgt ein sonniger, zunehmend milder Nachmittag, ehe gegen 16 Uhr die Warmfront von Barbara eintrifft - erst mit dünnem Cirrus, dann überwiegend Altostratus, allerdings diesmal in der Unterart opacus. |
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15.12.2020 Di |
Mal wieder hat sich ein breiter Langwellentrog über Westeuropa ausgebreitet, wie so oft schon liegt der Fläming an dessen Vorderseite. Das gestern als mustergültig gepriesene Frontensystem von Barbara zerbröselt am Bollwerk der osteuropäischen Hochs Xavier und Yadigar, in der weiter anhaltenden südwestlichen Strömung bleibt es mild. Ansonsten dominiert heute Altostratus und Altocumulus, der am Nachmittag immerhin gelegentlich aufreißt (Bild). |
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16.12.2020 Mi |
Um das Geschehen nach dem Schreiben des gestrigen Artikel nachzuholen, folgendes: am Abend fielen noch 2 mm Regen. Heute finden wir 4 (!) Tiefdruckgebiete (Barbara, Chantal, Duglore, Eva) über Nord/Nordwesteuropa. Dagegen stemmen sich die Hochs Yadigar und noch immer Xavier, letzteres verschwindet aber morgen nach wochenlanger Präsenz aus den Wetterkarten. Das heutige Wettergeschehen im Fläming lohnt keine lange Beschreibung - Hochnebel bei milder Temperatur. |
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17.12.2020 Do |
Noch immer herrscht eine ruhige Hochdruckrandlage, in den Mittagsstunden verziehen sich mittelhohe Wolken und lassen ein paar angenehm milde Sonnenstunden zu. Doch gegen 18 Uhr überfährt uns - überraschend und nicht so recht prognostiziert - die okkludierte Front der Zyklone Duglore, die angenehme 2,4 mm Regen aushändigt. |
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18.12.2020 Fr |
Ein flacher Höhenrücken überquert von Westen her Mitteleuropa in gemächlicher Gangart, gepaart mit weiterhin ruhigem und mildem (Tmax 9°C) Wetter. Es ist heute angenehm, sich an einem sonnigen Fleckchen von der tief stehenden Dezembersonne das Antlitz wärmen zu lassen - das Firmament ist währenddessen geziert von wenigen Eiswolken. Insgesamt ein schöner Dezembertag, wenn auch ohne Frost und Schnee. |
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19.12.2020 Sa |
Die derzeit vorherrschende Konstellation (Höhentrog über dem Ostatlantik und Höhenrücken über Mitteleuropa) verlagert sich langsam ostwärts, die schwache Kaltfront von Färöertief "Fernanda" erreicht den Westen Deutschlands mit ein paar Regentropfen. Am Standort ist es nach leichtem Nachtfrost wolkenlos, abgesehen von einem kleinen Feld Altocumulus stratiformis am Mittag. Am Abend konnte die enge Konjunktion von Jupiter und Saturn mit der DSLR aufgenommen werden. |
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20.12.2020 So |
Heute trifft der Trog an Standort ein, nach einem sonnigen Vormittag zieht von Westen her lockerer Altocumulus, gefolgt von Altostratus, auf. Damit verbunden die "Kaltfront" der Zyklone Fernanda, die uns am Abend 2 mm Regen beschert. Ansonsten ein belangloser, frostfreier Wettertag. |
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21.12.2020 Mo |
Das gesamte Trogsystem kippt unter Verkürzung der Wellenlänge ab, eine milde westsüdwestliche Strömung stellt sich ein. Gekoppelt an einen Randtrog erreicht uns die Warmfront von Tief "Greta". Mit lockerem und dünnem Cirrus und Cirrostratus verläuft der Tag ausgesprochen sonnig, ehe sich kurz vor Sonnenuntergang Altostratus translucidus ausbreitet. Diesem folgt die Unterart opacus, die uns die Beobachtung der großen Konjunktion von Jupiter und Saturn vermasselt. |
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22.12.2020 Di |
Heute explodiert die Temperatur geradezu, in einer südwestlich zyklonalen Lage werden ungewöhnlich milde 14,1°C registriert. Verursacht wird dies durch das dreikernige Tief Greta über Nordwesteuropa, unterstützt von Hoch Yadigar mit Zentrum über dem Balkan. Gemeinsam schaufeln beide Druckgebilde eine feuchtwarme Luftmasse heran, was sich erfreulicherweise auch an der gemessenen Regenrate niederschlägt - 8,8 mm. Ach so, die Bewölkung: schnell ostwärts rasender Stratocumulus wechselt sich ab mit Regenwolken - hin und wieder ein Lichtblick der tief stehenden Sonne. |
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23.12.2020 Mi |
Die wellende Front der Ärmelkanal-Zyklone Greta I schleift zonal orientiert über Mitteldeutschland und versenkt den Fläming mangels erwähnenswerter Druckgegensätze in grauen Nebel und Hochnebel. Nichtsdestotrotz ein lohnenswerter Tag, 5 mm Regen werden am Abend bei noch immer sehr milder Temperatur aufgezeichnet. |
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24.12.2020 Do |
Gepaart an einen Trog mit positiver Achsenlage schlängelt sich noch immer das indifferente Frontensystem von Greta über Deutschland. Nach einem durchaus sonnigen Vormittag erscheint Stratocumulus und Altocumulus lenticularis, es folgen zunehmend dichtere Regenwolken. Diese verabreichen uns 4mm Regen, in einer nach Nordwest drehenden Strömung sinkt die Temperatur während der Verteilung der Weihnachtsgeschenke an die Enkelkinder merklich. Allen ein Frohes Fest! |
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25.12.2020 Fr |
Am ersten Weihnachtsfeiertag rotiert Tief Greta über Westrussland, gleichzeitig erscheint Atlantikhoch "Zwen" auf den Wetterkarten. Daraus resultiert, wie schon mehrfach erwähnt, die Zufuhr kalter Luftmassen, heute in der Form der Wetterlage NWz (Nordwest zyklonal). Und tatsächlich können wir uns am Vormittag über etwas Schnee und Schneeregen erfreuen, man wird ja bescheiden. Ansonsten zeigen sich am Nachmittag ein paar Wolkenlücken im vorherrschenden Stratocumulus, am Abend wird es kalt. |
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26.12.2020 Sa |
Atlantikhoch Zwen wird vom mächtigen Sturmtief "Hermine" bei Island retrograd Richtung Neufundland verjagt, letzteres schickt doch noch einen schwachen Hochkeil zum Alpenraum. Mit der eingeflossenen polaren Meeresluft fallen am Vormittag tatsächlich wieder ein paar Schneeflocken / Schneegriesel, wovon allerdings nur kurzzeitig an geschützten Stellen etwas liegen bleibt. Ansonsten ist es überwiegend bedeckt mit Stratocumulus stratiformis, der bei leichten Plusgraden nur wenige Lichtblicke unseres Heimatsterns zulässt. |
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27.12.2020 So |
Heute bestimmt das ungewöhnlich riesige Färöer-Sturmtief Hermine das Wetter in Europa, das Einzugsgebiet reicht von Grönland über die Alpen bis zu den baltischen Staaten. Allerdings ist der Druckgradient eher mäßig ausgeprägt, nur in exponierten Lagen wird es vorübergehend stürmisch. Am Standort werden harmlose Spitzenböen gemessen, ehe es bei einer Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt abflaut. Ansonsten ist es bedeckt mit monotonem Stratus und Altostratus. |
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28.12.2020 Mo |
Ein mächtiger Langwellentrog hat sich über Mitteleuropa ausgebreitet, dessen Zentrum liegt über Westeuropa, das zugehörige Bodentief Hermine über dem Ärmelkanal.
Am Standort laufen Kurzwellentröge nordwärts ab, mit denen sich von Süden her ein Niederschlagsgebiet nähert. Neben sonnigen Abschnitten überwiegt Altocumulus und Altostratus bei Tmax 4°C.
Überraschend fiel der anvisierte Niederschlag als Schnee, allerdings in sehr dürftiger Menge - immerhin reichte es für eine leichte Anzuckerung. Für das Protokoll: das dritte Schneefallereignis dieses Winters. |
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29.12.2020 Di |
Noch immer liegt der gewaltige Trog über Mitteleuropa, Tief Hermine verlagert sich nach Dänemark und füllt sich auf. Die dünne Schneedecke schmilzt langsam bei einer Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt, am Nachmittag fällt 1 mm Regen aus monotonem Stratocumulus opacus, ehe am Abend ein Lichtstreifen im Südwesten erscheint. |
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30.12.2020 Mi |
Trotz des über Mitteleuropa liegenden Höhentrogs gestaltet sich das heutige Wetter freundlich, 4 Sonnenstunden werden gemessen. Nach leichtem Nachtfrost ist es wolkenlos, am Nachmittag ziehen ein paar harmlose Felder Stratocumulus vorbei. |
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31.12.2020 Do |
Überaus freundlich gestaltet sich das Wetter am letzten Tag des Jahres, obwohl nach wie vor der Langwellentrog über Europa liegt, irgendwo schwirrt darin das schwache Tief "Julia" herum. Wie gestern ist es überwiegend sonnig mit dünnem Cirrus, ehe am Nachmittag Altostratus (Bild) aufzieht. Allen einen guten Rutsch! |
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