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Wetterbeobachtungen Oktober 2021 im Fläming |
Zu den Wetterdaten: |
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Datum |
Bericht |
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01.10.2021 Fr |
Wie in den letzten Tagen des Vormonats rennen atlantische Tiefdruckgebiete in schnell wechselnder Folge gegen das starke Russlandhoch "Lioba" an, prallen aber immer wieder im Bereich der deutschen Bucht daran ab. Somit ergibt sich für den Nordwesten Deutschlands wolkiges, kühles Wetter, wogegen im Fläming sehr sonniges Wetter herrscht. Lediglich dünner Cirrus fibratus zeigt sich hin und wieder - an sonnigen, windgeschützten Standorten wird es trotz Tmax von nur 18°C sehr warm. |
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02.10.2021 Sa |
Zwei Mühlsteinen gleich rotieren das mächtige Festlandhoch und das atlantische Tiefdrucksystem miteinander und schaufeln Warmluft aus südlicher Richtung heran. Doch Rekordwerte werden bei weitem verfehlt, zumindest die 20°C-Marke wird erreicht. Nach einem leuchtenden Sonnenaufgang (Bild) überwiegt zunächst Altocumulus stratiformis perlucidus, ehe am Nachmittag Cirrus und Cirrostratus überwiegt. Am Abend ist es ausgesprochen ruhig und mild. |
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03.10.2021 So |
Prognostiziert wurde heute eine fast sommerliche Temperatur bei hoher Temperatur im 850hPa-Niveau, doch am Vormittag herrschen noch erhebliche Zweifel. An einer Absinkinversion hält sich dichter Stratocumulus, es ist empfindlich kühl. Doch am frühen Nachmittag reißt die Wolkenschicht schnell auf, mit zunehmender Durchmischung wird es fast schlagartig warm! Ein Sommertag wird mit 24,3°C nur knapp verfehlt, bis zum Abend bleibt es bei abflauendem Wind sehr mild. |
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04.10.2021 Mo |
Von Westen her erreicht uns eine wellende Kaltfront, die sich aber weiterhin am Festlandhoch Lioba die Zähne ausbeißt. Immerhin schafft sie es, uns den Tag zu vermiesen, es ist empfindlich kühl unter grauen Schichtwolken, gepaart mit ein paar Regentropfen. Doch welch ein Feuerwerk eröffnet sich kurz vor dem Untergang der Sonne: Aufklaren im Westen, die Sonne beleuchtet Stratocumulus stratiformis radiatus, der in grellen Farben aufleuchtet! Zwar dauert dieses Naturschauspiel nur wenige Minuten, entschädigt aber vieles für den bis dahin grauen Tag. |
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05.10.2021 Di |
Tiefdruckbestimmt ist das heutige Wetter, direkt über dem Fläming schleift weiterhin eine Luftmassengrenze in Form einer wellenden Front. Dauerregen fällt aus Nimbostratus praecipitatio, erfreuliche 15 mm des kostbaren Nass werden gemessen. Und dies ist wertvoll in Betracht der Tatsache, dass sich zum Wochenende hin eine trockene Hochdruckbrücke etablieren soll. |
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06.10.2021 Mi |
Heute tropft ein Höhentief von Nordwesten her Richtung Mittelmeer ab, darunter herrschen in Teilen Deutschlands durchaus noch zyklonale Strömungsverhältnisse. Im Fläming hingegen ist eine etwas trockenere Luftmasse eingetroffen, bei zügig steigendem Bodendruck zeigt sich längere Zeit die Sonne. Lediglich am frühen Nachmittag verdecken Haufenwolken die Sonne, bei kühler Temperatur klart es am Abend weitgehend auf. |
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07.10.2021 Do |
Das altbekannte Russlandhoch Lioba vereinigt sich heute innig mit dem Hoch "Nila" über Frankreich und saugt es geradezu auf, Ergebnis ist eine Hochdruckbrücke über Mitteleuropa. Nach einem kühlen Morgen gibt die Sonne ihr bestes, um unter wolkenlosem, stahlblauem Himmel den Tag zu temperieren, immerhin werden fast 18°C erreicht. Am Abend kühlt es schnell ab, gegen 19:30 Uhr gelingt ein Blick auf die in diesem Jahr nur flach über dem Horizont erscheinende Venus. |
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08.10.2021 Fr |
Die Hochdruckbrücke über Mitteleuropa hält sich rechtschaffen, hat aber heute eine kleine "Überraschung" parat. Nämlich Hochnebel, der sich bis zum Mittag persistent hält. Nein, eine Überraschung ist dies im Oktober nicht - je kürzer die Tageslänge, je größer die Feuchte und je schwächer der Gradient, desto wahrscheinlicher ist dieses Grau am Himmel und am Boden. Danach zeigte sich der Monat aber wieder in goldener Hochform, Sonne pur bis zum Untergang, dabei aber schnell abkühlend. |
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09.10.2021 Sa |
Unverändert hält sich die Hochdruckbrücke über Mitteleuropa, heute ist es völlig wolkenlos. Allerdings rückt uns Festlandhoch Lioba etwas näher auf die Pelle und beschert dem Fläming zunehmend kühle, aber weiterhin trockene Luft. Der Ostwind frischt heute böig auf und beginnt allmählich, ein paar Bäume zu entlauben. Am Abend folgt eine kleine Überraschung: eine durchaus nahe Konjunktion des jungen Sichelmondes mit dem in diesem Jahr tief stehenden "Abendstern " namens Venus. |
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10.10.2021 So |
Noch hält die Brücke über Mitteleuropa, doch von Norden her bahnt sich ein Vorstoß polarer Kaltluft an. Doch schon ohne selbigen beginnt der Tag kalt, erstmals mit Bodenfrost. Unter weiterhin wolkenlosem Himmel steigt die Temperatur auf dürftige 13°C, eine weitere kalte Nacht steht bevor. |
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11.10.2021 Mo |
Heute bricht die Brücke zusammen, gepaart mit einem Langwellentrog mit Achse Island > Ostsee bricht die Kaltfront von Skandinavientief "Finn" durch. Diese überquert uns am Vormittag mit leichtem Regen (1 mm), postfrontal überwiegt mehr oder weniger dichter Cumulus. Nach 18 Uhr dünnt dieser zunehmend aus, im Bild ein Blick zur untergehenden Sonne. |
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12.10.2021 Di |
Zwischen zwei Höhenrücken mit korrespondierenden Bodenhochs (Oldenburgia im Westen, Lioba im Osten) ist ein Höhentrog von Skandinavien her vorgedrungen, der Fläming liegt an der kühlen Rückseite. Nachdem uns am Vormittag eine weitere Kaltfront mit 1 mm Regen von Norden her überquerte, klart es postfrontal am Nachmittag auf - der skandinavische Föhneffekt macht sich deutlich bemerkbar. Es ist weiterhin kühl. |
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13.10.2021 Mi |
Die an der Ostflanke von Irlandhoch Oldenburgia eingeflossene feuchte Nordseeluft wird zunächst durch eine Inversion gedeckelt, was sich bis zum Mittag in Form von grauem Hochnebel manifestiert. Doch wie gestern klart es am Nachmittag auf, übrig bleiben ein paar flauschige Wolkenbällchen, die am besten als Cumulus humilis klassifiziert werden. Wie gestern - ein kühler, aber teils wirklich sonniger Tag. |
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14.10.2021 Do |
Frankreichhoch Oldenburgia erweist sich als mächtig und schleudert uns, gemeinsam mit Skandinavientief "Gerold", eine herum geholte Warmfront von Nordwesten her ins Gesicht. Diese manifestiert sich in der ersten Tageshälfte mit andauerndem Niesel- und Sprühregen, 4 mm. Auch am Nachmittag bleibt es bedeckt, unter der Wolkendecke sinkt die Temperatur nur zögerlich. |
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15.10.2021 Fr |
Wie gehört sich der mustergültige Durchzug eines Frontensystems? Richtig, auf die (gestrige) Warmfront folgt nach dem Warmsektor die Kaltfront. Tief Gerold wandert ostwärts über den bottnischen Meerbusen nach Finnland, die Front überquert uns gegen Mittag von Nordwesten her. Viel zu bieten hat sie nicht, kaum messbarer Regen, lediglich etwas auffrischender Wind. Postfrontal klart es auf, siehe Bild. |
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16.10.2021 Sa |
Nach dem Durchbruch des Frontensystems beruhigt sich die Wetterlage, die Antizyklone "Philine" übernimmt das Zepter und erstreckt sich zonal orientiert über Mitteleuropa. Es überwiegen Haufen- und Haufenschichtwolken, gelegentlich lässt sich die Sonne blicken. Ein ruhiger, etwas kühler, unspektakulärer Herbststag. |
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17.10.2021 So |
Gammelhoch Philine räkelt sich ambitionslos über Mitteleuropa, so richtiges Wetter ist heute Fehlanzeige. An einer Absinkinversion in ca. 1200 m Höhe hält sich dichter Stratocumulus stratiformis, nur selten blitzt bei kühler Temperatur die Sonne durch. |
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18.10.2021 Mo |
Im Gegensatz zu gestern zeigt sich heute schon am Vormittag die Sonne, Philine verlagert sich allmählich Richtung Balkan. Am Nachmittag zieht Cirrostratus fibratus auf, an dem sich für wenige Minuten eine bunte linke Nebensonne ausbildet. |
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19.10.2021 Di |
Die langweilige Hochdrucklage endet, eine straffe und milde Südwestlage stellt sich ein. Ursächlich dafür ist weiterhin Balkanhoch Philine, das gemeinsam mit einem atlantischen Tiefkomplex Warmluft heran schaufelt. Eine Sturmlage bahnt sich an, doch schon heute frischt der Wind gelegentlich auf. Nachdem am Vormittag die Sonne noch durch unterschiedlich dichte Schleierwolken strahlt, überwiegt am Nachmittag Altostratus, gefolgt von Stratocumulus - typische Warmfrontbewölkung. Tatsächlich ist es noch am Abend mild, was uns einen langen Abend im leicht geheizten Gartenpavillon beschert. |
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20.10.2021 Mi |
Der Atlantik wird aktiv, das über Nordwesteuropa residierende und dipolartig strukturierte Zentraltief "Hendrik" schleudert uns etwas entgegen. Und zwar ein mächtiges Sturmtief, das, gebunden an einen Randtrog mit begleitender Kaltfront, morgen über uns herein brechen soll. Bis zum Nachmittag ist im Fläming davon jedoch nichts zu spüren, im Warmsektor steigt die Temperatur im Südwestwind auf sehr milde 19°C. Danach nimmt die Windstärke zu, um am Abend jedoch zunächst wieder abzuflauen. |
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21.10.2021 Do |
Ein veritabler Herbststurm namens "Ignatz" trifft in Form eines schnell laufenden Wellentiefs ein, das sich schnell vom Ärmelkanal nach Finnland verlagert. Gekoppelt an kurzwellige Anteile des über uns schwenkenden Höhentrogs ziehen gestaffelte Kaltfronten über den Fläming. Die erste Front am Morgen bleibt noch halbwegs handzahm, postfrontal klart es sogar auf (Bild). Doch zum Mittag hin werden die Böen immer ruppiger und erreichen mit 80 km/h Sturmstärke (9 Bft), und das nicht nur "mal" sondern in häufigen Schüben bis zum Nachmittag. Mit Eintreffen der zweiten Frontlinie sinkt die Temperatur ab 17 Uhr rapide auf einstellige Werte. Regen war mit 1,5 mm eher Mangelware, aber insgesamt konnte Ignatz mit seinen anhaltenden, brüllenden Böen doch beeindrucken. Am Standort blieb eigentlich alles heil, abgesehen von einem umgekippten Trampolin und ein paar abgebrochenen Zweigen. |
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22.10.2021 Fr |
Das über Finnland rotierende Zentraltief Hendrik schiebt die stürmische Randwelle Ignatz nach Nordrussland ab und übernimmt wieder die Verantwortung für das Wettergeschehen im Fläming. Gekoppelt an einen breiten Höhentrog hält somit die straffe Westlage an, auf Nordwest drehend. Am Morgen ist es noch ruhig bei Sonnenschein, doch schnell jagen Wolkenfelder in Form von Altocumulus und dichtem Stratocumulus heran. Nachmittags setzt Regen ein, zunächst eine organisierte Linie, gefolgt von einer Schauerzelle, insgesamt 5 mm. Der Wind bleibt mit 7 Bft weiterhin ein Thema, es ist kühl. |
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23.10.2021 Sa |
Tatsächlich wurde der Name "Quedlinburgia" standesamtlich als zulässiger Name bestätigt, somit darf das von Westen her übergreifende Hoch selbigen Namen tragen. Es verlagert sich von Frankreich her nach Mitteleuropa und beginnt, eine zonal orientierte Hochdruckbrücke aufzubauen. Somit beruhigt sich die Lage, der Wind flaut ab, die Temperatur bleibt auf der Rückseite des Höhentrogs noch kühl. Neben kurzen sonnigen Phasen überwiegen Wolken in Form von Cumulus, Stratocumulus und Altocumulus. |
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24.10.2021 So |
Nach einer klaren Nacht mit erstem Bodenfrost hat sich das Zentrum der Antizyklone Quedlinburgia nach Tschechien verlagert, unter sehr kräftigem Absinken wird eine Inversionslage vermieden. Somit kann heute ein goldener Oktobertag registriert werden, winzige Cirrusfelder, fast windstill. Zwar ist es mit Tmax von 12°C nicht überbordend mild, aber ansonsten - ganz ok. |
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25.10.2021 Mo |
Sonnenhoch Quedlinburgia verlagert sich ostwärts zur Ukraine und baut eine Brücke zu einem noch namenlosen Atlantikhoch aus. Diese wird von einem trogbegleiteten Nordmeertief "Jascha" angegriffen, dessen schwache Kaltfront den Nordwesten Deutschlands erreicht. Im Fläming herrscht nach einer wieder kalten Nacht sehr sonniges Wetter, lediglich dünne Eiswolken erscheinen. Kurz vor Sonnenuntergang gesellt sich lockerer Altocumulus dazu, ein schöner Anblick. |
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26.10.2021 Di |
Die schwache, maskierte Kaltfront von Skandinavientief Jascha überquert den Fläming unspektakulär, postfrontal steigt die 2m-Temperatur dank besserer Durchmischung der unteren Troposphäre sogar an. Nach einem dichten Gemisch aus Stratocumulus und Cumulus kristallisieren sich am Nachmittag zunehmend klarer konturierte Haufenwolken heraus, insgesamt ein ruhiger Herbsttag. |
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27.10.2021 Mi |
Schwer zu definierende, diffuse Wetterlage über dem Fläming. Eine Hochdruckzone erstreckt sich von Spanien zur Ukraine, eingelagert ist Ungarnhoch "Rosamunde", das Kontakt zu Festlandhoch Quedlinburgia findet. Aber eigentlich liegen wir eher im Warmsektor des mehrkernigen Islandtiefs "Kalli", der von Westen her eine milde Luftmasse heran treibt. Den ganzen Tag über ist es bedeckt mit Stratocumulus stratiformis opacus, wie gestern ist es sehr mild - auch in den Abendstunden. |
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28.10.2021 Do |
Großwetterlage SWa (Südwest antizyklonal), entlang der warmen Westflanke von Balkanhoch Rosamunde trifft von Südwesten her sogar die 10°C-Isotherme im 850 hPa-Niveau ein. Ende Oktober bewirkt dies logischerweise keine sommerliche Wärme mehr, aber immerhin Milde. Es bleibt den ganzen Tag über wolkenlos und ruhig, am Abend findet bei abnehmendem Mond ein astronomischer Beobachtungsabend statt, Highlight sind die brillanten Anblicke von Jupiter und Saturn. |
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29.10.2021 Fr |
Weiterhin spendiert uns Rosamunde einen goldenen Oktobertag, nach leichtem Bodennebel am Morgen scheint die Sonne fast durchgehend. Erst am Abend erscheint von Westen her Cirrus und ein fernes Band Altostratus, das uns aber nicht erreicht. Erstmals konnte somit meine Enkeltochter (7) die großen Gasplaneten Saturn mit Titan und Jupiter mit den galiläischen Monden im Spiegelteleskop bewundern. |
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30.10.2021 Sa |
Vier Tiefdruckgebiete namens Kalli, Leo, Martin und Nael tanzen über dem Nordatlantik und bedrängen, beziehungsweise bezirzen Festlandhoch Rosamunde. Doch die antizyklonale Dame zeigt ihnen weiterhin ihre "warme" Schulter und lässt sie, zumindest im Fläming, daran abprallen. Wieder ist ein sonniger, goldener Oktobertag zu verzeichnen, erst am Nachmittag zieht von Westen her Cirrostratus fibratus und Cirrus auf, am Boden hingegen leicht auffrischender Südostwind. Erst am Abend erscheint, wie gestern, dunkler Altostratus am fernen Westhorizont. |
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31.10.2021 So |
Sehr mild verabschiedet sich der Oktober 2021, obwohl sich Hoch Rosamunde weiter ostwärts verlagert (Zentrum nordöstlich vom schwarzen Meer), bleibt ihr Einfluss bei uns erhalten. In einer südwestlichen Strömung treibt lockerer Cirrus fibratus vorbei, die Temperatur steigt auf angenehme 18°C. Und wieder erscheinen kurz vor Sonnenuntergang ein paar Felder Altostratus und Altocumulus am Westhimmel. |
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