Flämingwetter

Südwärts treibender Cirrus fibratus im Polarfrontjetstream

Juli 2012

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Klassifikation
Cirrus
Cirrocumulus
Cirrostratus
Altocumulus
Altostratus
Stratocumulus
Stratus
Cumulus
Nimbostratus
Cumulonimbus

Am 22. Juli 2012 bahnte sich die lang ersehnte Umstellung auf hochsommerliches Wetter an. Ein Keil des Azorenhochs kalbte das Sommerhoch Xerxes, das an diesem Tag noch mit Zentrum über Frankreich lag. 

Vorderseitig des sich ostwärts verlagernden Höhenrückens wurde von den numerischen Modellen ein kräftiger Jetstream simuliert, der stark meridional (Nord > Süd) positioniert sein sollte.

Nach vergeblichem Warten bis zum späten Nachmittag - bis dahin nur ruhig dahin treibende Haufenwolken -  kam endlich Bewegung in die oberen Stockwerke der Troposphäre.

Zunächst zeigte sich Cirrus floccus intortus, der aber schnell von der zunehmenden Windgeschwindigkeit in den hohen Luftschichten zu lang gezogenem Cirrus fibratus radiatus zurechtgeschnitzt wurde.

Cirrus fibratus im Jetstream

Das Cirrus- Band jagte mit extrem hoher Winkelgeschwindigkeit südwärts. Normalerweise ziehen tief liegende Wolken (im Bild die Cumulus- Fragmente unten rechts) scheinbar schneller als hohe Bewölkung über das Firmament, diesmal war es umgekehrt. Möglicherweise lag ein im Jetstream eingelagertes Feld mit höchster Strömungsgeschwindigkeit, der "Jetstreak" direkt über dem Fläming.

Eine Stunde später hatte sich das Starkwindfeld mit dem Geschwindigkeitsmaximum ostwärts verlagert, der Cirrus fibratus wandelte sich allmählich in etwas ruhiger ziehenden Cirrostratus. In dieser hohen Wolkenschicht konnten sich die Eisplättchen horizontal ablegen, fast erwartungsgemäß bildete sich eine helle linke Nebensonne aus:

Linke Nebensonne im Polarfrontjetstream

20:22 Uhr MESZ, Blickrichtung Westen

Das Parhelion zeigt den typischen Farbverlauf, zur Sonne hin Rot, mit einem ausgeprägten weißen Schweif. Bei besonders ruhig liegenden Kristallen können allerdings alle Spektralfarben - bis zum Blau - beobachtet werden.

 

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