Flämingwetter

Cumulonimbus arcus mit Hagelschlag im September 2011

September 2011

Beobachtungen

Klassifikation

Wetterarchiv

Lichteffekte

Synoptik

Klassifikation
Cirrus
Cirrocumulus
Cirrostratus
Altocumulus
Altostratus
Stratocumulus
Stratus
Cumulus
Nimbostratus
Cumulonimbus

Der 11. September startete mit hohen Temperaturen, bis 16 Uhr deutete nichts auf die schnell aufziehende Gewitterfront hin. Es folgte von Südwesten her eine schnelle Verdichtung der Bewölkung, gegen 18 Uhr hatte die Front den Fläming erreicht.

Im Bild ist die Böenwalze in deutlich ausgeprägter Form zu sehen. Sie entsteht durch starke Fallwinde innerhalb des Cumulonimbus, genannt "downdraft". Kalte Höhenluft trifft auf warme Luft, die eine höhere absolute Luftfeuchtigkeit halten kann.

Die Abkühlung durch die kalten Fallwinde bewirkt eine nahezu schlagartige Kondensation, es bildet sich eine bedrohlich aussehende Böenfront.

In der Bildmitte ist ansatzweise die Ausbildung eines abwärts gerichteten Kegels zu erkennen, die Sonderform wird als "tuba" bezeichnet und ist die Vorstufe zur Ausbildung eines Tornados.

Cumulonimbus arcus mit tuba

Eine Rotationsbewegung im Bereich des Kegels war (glücklicherweise) nicht zu erkennen, die Böenwalze zog schnell vorüber.

Es folgte ein kräftiger, in dieser Stärke noch nicht beobachteter Hagelschlag, der bewies, dass nicht nur Fallwinde, sondern auch starke Aufwinde innerhalb des Cumulonimbus herrschten.

Die Analyse der Schichtungen eines Hagelkorns ergab, dass es nur wenige Auf- und Abwärtsbewegungen durchlebt hatte, die Temperaturunterschiede in den unterschiedlichen Höhen und die Aufwinde müssen sehr stark gewesen sein.

Zum Vergleich ein Hagelkorn, das deutlich mehr Auf - und Abwärtsbewegungen innerhalb der Gewitterwolke erfuhr (Bild rechts).

Dieses Bild zeigt einen Kern, der fast als Graupel auf den Boden gefallen wäre, die klare Eisschicht um den Kern zeigt an, dass es kurz vor dem Auftauen stand. Dann erlebte das Korn zwei kurze, aber heftige vertikale Konvektionen, die wie Jahresringe eines Baumstamms abzulesen sind.

Anschließend gelangte es durch heftige Aufwinde nochmals in die oberen Regionen der Gewitterwolke, ein mächtiger Eispanzer bildete sich als äußerer Ring.

Jetzt fiel es sehr schnell auf den Boden, der äußere Bereich des Korns ist noch nahezu weiß, nur ein geringes Antauen ist als etwas klarere Schicht zu erkennen.

 

Ein großes Hagelkorn

Bildquelle: Wikipedia, Urheber: ERZ

Im folgenden Video wurde die aufziehende Böenwalze mit einer einfachen Digitalkamera aufgenommen. Die Qualität lässt zwar zu wünschen übrig, aber die Böenfront mit ihrem violetten Schimmer und der grünlich erscheinende Hagelschlot sind deutlich definiert.
Das Video wurde mit achtfacher Geschwindigkeit aufgenommen, ein Schnitt erfolgte im ersten Drittel des Films, um das Foto oben aufzunehmen.
hoch

 

Startseite - Flämingwetter