Chronologie der Bildung eines Cumulonimbus im Juni 2012 |
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Klassifikation |
Am 18. Juni konnte im Fläming die Entstehung eines Cumulonimbus beobachtet werden, die folgenden Bilder dokumentieren die Entwicklung, beginnend bei der Auslösung - bis zur Bildung eines Amboss. Doch zunächst zur aktuellen Wetterlage: An der Vorderseite eines markanten Langwellentrogs über dem Ostatlantik werden subtropische Luftmassen in den Fläming transportiert, der erste Hitzetag im Juni 2012. Über dem Nordwesten Deutschlands rollt ein Randtrog mit korrespondierendem Bodentief nordostwärts, an der Grenze zu kühleren Luftmassen zündet es schon am Vormittag, besonders in Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Niedersachsen. In Mitteldeutschland steigt die Temperatur auf 32°C, am frühen Nachmittag erste Bildung von Gewitterzellen im Westen Sachsen-Anhalts, die unter Verstärkung Richtung Mecklenburg-Vorpommern ziehen. Aus Thüringen strömt etwas trockenere Luft in den Fläming, trotzdem kommt es gegen 17 Uhr zu heftigen Konvektionen: |
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17:04 Uhr: Auslösung. Die Luftpakete steigen senkrecht empor und erreichen innerhalb weniger Minuten die Größe eines Cumulus congestus. Bereit zehn Minuten später ist er "ausgereift", in der feuchten Luftmasse bilden sich dunkle Schattenwürfe an den Rändern der Wolke (rechtes Bild).
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17:26 Uhr: In der labilen Luftschichtung steigen die Luftpakete immer weiter nach oben, durch die Kondensationswärme sinkt ihre Dichte und sie gewinnen zusätzlichen Auftrieb. Die Wolke in der Mitte des rechten Bilds erscheint ungewöhnlich hell, obwohl sie direkt vor der Sonne steht. Sie ist allerdings nicht "durchscheinend", sondern durch Reflektion des Sonnenlichts an der Nachbarwolke erhellt.
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17:35 Uhr: Fast im Zenit schießt ein mächtiger Aufwindturm empor, scheinbar ungebremst steigen die feuchtwarmen Luftpakete auf.
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17:54 Uhr: Im linken Bild erscheinen die oberen Teile der Wolken noch als blumenkohlartige Aufquellungen, was sie der Wolkenart Cumulus congestus zuordnet. Nur sechs Minuten später gehen im oberen Bereich die scharfen Umrisse verloren, es bildet sich eine Gewitterwolke - Cumulonimbus calvus.
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18:04 Uhr: Blickrichtung Norden - die oberen Wolkenteile beginnen auseinander zu driften, es bildet sich allmählich die Form eines Amboss.
Noch sind cirrus-artige, faserige Gebilde nicht zu erkennen, was sie als
Cumulonimbus capillatus klassifizieren würde, aber der Amboss wächst zunehmend. Die Wolkenoberkante scheint auch die Grenzschicht der Troposphäre in etwa 11 km Höhe noch nicht erreicht zu haben, geschätzt waren es etwa 7-8 km. Eine Viertelstunde später hat es "gezündet", die Zelle brachte auf einer Linie von Treuenbrietzen Richtung Berlin Gewitter und Starkregen. |
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