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Flämingwetter

Wetterblog - der Juli 2015 im Fläming

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Juli 2015

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Wetter Juni 2015

Wetter August 2015

01.07.2015 Mi

Standesgemäß startet der Hochsommermonat Juli mit entsprechender Witterung, eine Omega-Lage über Mitteleuropa beschert dem Fläming feinstes Sommerwetter.

Das Zentrum von Omegahoch "Annelie" liegt über der Ostsee, bei leichtem Ostwind bleibt es zunächst vollkommen wolkenlos. In der ungehinderten Einstrahlung steigt die Temperatur schnell auf hochsommerliche Werte.

Gegen 19 Uhr erscheint im Westen ein Cirrus-Feld, das sich entgegen der Bodenströmung ostwärts ausbreitet.

Wolkenloser Start des Monats

02.07.2015 Do

Es bleibt beim Omega, der stark mäandrierende Jetstream wird weit nach Norden Richtung Spitzbergen umgelenkt. Der Nordosten Deutschlands liegt an der Südflanke von Hoch Annelie, der zeitweise auffrischende Ostwind hält die beginnende Hitzewelle noch in moderaten Grenzen.

Anders im Westen und Südwesten, hier trifft die afrikanische Heißluft ein, diese Landesteile leiden unter starkem Hitzestress. Im Fläming steigt die Temperatur unter wolkenlosem Himmel auf 31°C, häufige Poolbesuche machen den Urlaubstag angenehm und erträglich.

Vegetation im Fläming

03.07.2015 Fr

Das Omega verlagert sich leicht ostwärts, nach und nach gelangt der Fläming auf die extrem heiße Westseite, die mit Heißluft aus Nordafrika befeuert wird.

Der Tag beginnt heiß mit dünnen Cirrus- Feldern, die sich im weiteren Verlauf zu Eiswolken aller drei Gattungen umwandeln - Ci, Cc, Cs. Auch ein Streifen Altocumulus castellanus belegt, dass heute erhebliche Energie in den Luftmassen über uns steckt.

 

 

 

 

Obwohl selbige Wolken die Einstrahlung der Sonne etwas dämpfen, steigt die Temperatur am Nachmittag auf unerhörte 34°C. Es kommt gegen 17 Uhr zur Auslösung, allerdings weit südlich vom Standort. Schnell wächst ein Cumulonimbus heran und versorgt Ortschaften südlich der Elbe mit Blitzen und konvektiven Regengüssen.

 

 

 

 

Später wachsen auch am Osthimmel gigantische Wolkengebirge heran, diese sind zwar schön anzusehen, bringen uns aber ebenfalls keinen Regen. Im Westen erscheint wieder hibbeliger Altocumulus castellanus, hinter dem die Sonne in den Farben eines gebratenen Spiegeleis untergeht. Aber es bleibt niederschlagsfrei und sehr warm, nach einem Grillabend erwarten wir eine phantastische tropische Urlaubsnacht im Freien.

Ein Streifen Ac cas

Gewitterzelle im Südosten

Cumulonimbus am Osthimmel

04.07.2015 Sa

Der sich selbst regenerierende Höhenrücken liegt unbeirrt über Europa, heute trudelt im Fläming die 20°C - Isobare im 850 hPa-Niveau ein. Zu dieser Temperatur dürfen am Boden bekanntlich 15°C, bei überadiabatischem Verlauf auch 17°C aufgeschlagen werden.

 

Und genau diese berechnete Situation stellt sich ein - brüllende Hitze von 37°C. Immerhin sorgt der leicht auffrischende Südwestwind für etwas Gänsehaut, wenn man aus dem 30°C warmen Pool steigt.

 

 

Am Abend ziehen nördlich von uns kräftige Gewitter vorbei und hinterlassen einen eigenartigen Anblick auf den Westhimmel: stundenlang das gleiche Bild, ein Cirrusschirm im Norden, rechts davon anbauende Konvektionswolken. Es bleibt auch nachts schwülwarm, Abhilfe schafft die Klimaanlage in Form eines kühlenden Rasensprengers auf dem Dach.

Schwüle Gewitterzelle

Gewittrige Abendstimmung

05.07.2015 So

Hitzebetontes Vorderseitenwetter, an der Westseite von Hoch Annelie schaufelt ein Atlantiktrog die heißeste aller möglichen Luftmassen - nordafrikanische Tropikluft vom Typ cT - in den Fläming. Aber es droht wohliges Ungemach in Form der Kaltfront von Tief Reinhard, die uns am Abend erreicht.

 

Nach wiederum brüllender Hitze trifft uns am frühen Abend der Outflow-Sturm direkt vor der Shelfcloud, der viele Zweige von der Bäumen reißt. Die Kaltfront erreicht uns mit zunächst nur leichtem Regen, unterhält uns aber mit vielen Wolkenblitzen in verschiedenen bunten Farben.

 

 

Stundenlang können wir die schönen Crawler mit ihren Verästelungen verfolgen, während gleichzeitig die Temperatur um 15°C sinkt und der Regen stärker wird.

Schwüle Gewitterzelle

Gewittrige Abendstimmung

06.07.2015 Mo

Postfrontal ist subpolare Meeresluft in den Fläming eingeflossen, die schwüle Luftmasse wurde gründlich ausgeräumt. Bei angenehm sommerlicher Temperatur treibt Cumulus fractus, humilis und mediocris vorbei, endlich kann das Haus gründlich durchgelüftet werden.

Am Nachmittag macht sich das schnell ostwärts wandernde Zwischenhoch Bigi mit blankgeputztem Himmel bemerkbar, abends folgt eine angenehme Abkühlung.

Urlaubswetter im Fläming

07.07.2015 Di

Nach Abzug des Höhenrückens mit Hoch Bigi stellt sich eine synoptisch ziemlich komplexe Situation ein. Einerseits greift das Frontensystem von Schottlandtief Thompson mit einem Wolkenband über auf den Westen.

Andererseits wird die vorgestrige Kaltfront, die an den Alpen hängenblieb, in einer südlichen Strömung reaktiviert. Sie mutiert zur Warmfront und verlagert sich wieder nordwärts.

 

Der Tag beginnt wolkenlos, bei leichtem Südwind wird es wieder heiß. Nach kleinen Ac- und Cirrusfeldern verdunkelt sich der Westhimmel, die nächste Gewitterlinie ist im Anmarsch.

Hochfrequente Erdblitze erinnern mich daran, alle empfindlichen Stromverbraucher vom Netz zu trennen. Zwar hauptsächlich zur Vermeidung von Schäden durch Überspannung. Aber auch wegen der immer wieder kurzen, erfolglosen Einschaltversuche der Stromlieferanten, die meine Schaltnetzteile bis zum Ausfall strapazieren würden.

 

Und Volltreffer - diese Maßnahme macht Sinn, Stromausfall pünktlich beim Eintreffen der Outflow Boundary. Komplett vom Netz getrennt, aber hin und wieder zehntelsekundenweise Spannungsrückkehr, na super. Zum Wettergeschehen - wie gesagt, kurz nach 20 Uhr erreicht uns die erste Linie mit hochfrequenten Erdblitzen die uns schnell ins Haus flüchten lassen.

 

Von hier aus beobachten wir eine durchschnittliche Shelfcloud mit kräftigen, schnellen Blitzen, der Sendemast Gallun wird wieder einmal getroffen. Ein heftiger Downdraft wirbelt lose Gegenstände umher, aber nichts schlimmes, der größte Schaden beschränkt sich auf umgeworfene Blumentöpfe :)

Erstaunlicherweise folgt keine wirkliche Abkühlung, schwülwarme Luft verleitet nicht zum Durchlüften des Hauses. Doch eine zweite, kleine Gewitterzelle schafft Abhilfe. Skaliger Regen kühlt die feuchtigkeitsgesättigte Luft soweit ab, dass ein Öffnen der Fenster endlich angenehme Erfrischung bringt.

Aufzug des Gewitters

Höhepunkt der Kontraste

Mammatöser Abzug der Zelle

08.07.2015 Mi

Die Kaltfront von Skandinavientief Thompson hat uns in der Nacht überquert, von Westen her strömt mit Nachdruck deutlich kühlere Meeresluft ein. Auch in höheren Luftschichten wird es kälter - die Großwetterlage Trog Mitteleuropa stellt sich ein.

Am Morgen streift uns ein kleines Niederschlagsfeld, danach ist es wechselnd bewölkt mit Cumulus bis zum congestus, Altocumulus stratiformis und hauchdünnem Cirrus nebulosus. Abends folgen kleine Schauerzellen, der immer größeren Niederschlagsfelder folgen.

09.07.2015 Do

Westeuropa gerät zunehmend unter Hochdruckeinfluss, wogegen sich über Skandinavien ein umfangreicher Tiefdruckkomplex tummelt. Daraus resultiert eine kühle nordwestliche Strömung, in die eine weitere Kaltfront eingelagert ist.

Diese überquert uns am Morgen mit kurzem Starkregen, in Folge dominiert Rückseitenwetter mit den dafür typischen zerfransten Haufenwolken. Diese verdichten sich wieder zu konvektiven Schauerzellen, die aber nur geringen Niederschlag bringen.

Am Abend klart es auf, Jupiter und Venus verabschieden sich bei empfindlicher Kühle am Westhorizont.

Rückseitencumulus

10.07.2015 Fr

Das Trog-Rücken-System verlagert sich ostwärts, was der Südwesthälfte Deutschlands sonniges, hochdruckbestimmtes Wetter beschert. Der Nordosten dagegen wird noch von der Trogrückseite beeinflusst, was sich mit wolkigem, kühlem Wetter manifestiert.

In einer westnordwestlichen Strömung dominiert Cumulus und Stratocumulus perlucidus, im Tagesverlauf lockert es zunehmend auf.

11.07.2015 Sa

Die Antizyklone Clara hält zunächst, was ihr Name verspricht, nämlich einen fast klaren Himmel, während sie sich ostwärts verlagert. Ein kleiner Schönheitsfehler ist jedoch anzukreiden - am Mittag überquert uns die äußerst schwach ausgeprägte Warmfront von Zentraltief "Ulrich".

Diese macht sich durch ein Band Cirrostratus bemerkbar, das den Fläming aber schon am Nachmittag überquert hat. Es folgen lockere Felder mit Stratocumulus / Altocumulus und eine brillantklare Nacht mit Beobachtung der Sommermilchstraße.

lockerer Altocumulus

12.07.2015 So

Hoch Clara verlagert sich südostwärts, am Nachmittag erreicht uns die schwach ausgeprägte Kaltfront des Nordatlantiktiefs. Mit leichtem, lang anhaltendem Regen schleift das zugehörige Niederschlagsband über den Fläming, ein grauer Sonntag. Bild: sat24.com

13.07.2015 Mo

Großwetterlage Wz (West zyklonal), kurzwellige Höhenrücken und Tröge verlagern sich in schneller Folge ostwärts. Eingelagert ist ein teilokkludiertes Frontensystem, das den Norden Deutschlands mit mehreren Niederschlagsfeldern versorgt.

Der Fläming wird zunächst nicht getroffen, es bleibt aber den ganzen Tag bedeckt mit Stratocumulus opacus bei mäßig warmer Temperatur. Am Abend nähert sich von Westen her ein weiteres Frontensystem, das uns mit skaligem Regen versorgt.

14.07.2015 Di

Es bleibt bei der westlichen Strömung, die mit einem flachen Höhenrücken jedoch zunehmend antizyklonale Züge annimmt, somit stellt sich allmählich die Wetterlage Wa (West antizyklonal) ein. Doch dies bedeutet noch lange nicht, dass sonniges Wetter herrscht - eine wellende Tiefdruckrinne schleift über den Norden Deutschlands.

Nach leichtem Nieselregen am Morgen ist der Himmel bedeckt mit Haufenschichtwolken, durch die nur hin und wieder die Sonne blinzelt. Ab Mittag ändert sich das Bild, schwerer Cumulus congestus formt sich zu Schauerzellen, von denen mehrere den Fläming überqueren.

 

 

 

Kurz vor Sonnenuntergang zeigte sich ein Zero-Order-Glow, wenige Minuten später erstrahlte ein bunter Regenbogen mit Nebenbogen und Interferenzbögen im oberen Bereich!

mächtiger Cumulus congestus

bunter Regenbogen

15.07.2015 Mi

Unter einem Höhenrücken nähert sich von Südwesten her Hoch "Dietlinde" und versorgt vor allem dem Südwesten Deutschlands mit zunehmender Wärme. Der Rest hat noch mit der schwachen, zonal ausgerichteten Tiefdruckrinne zu tun, aber auch bei uns steigt der Barometerstand.

Lockere Cumuluswolken und kleine Felder Stratocumulus treiben ostwärts, die immer wieder durchscheinende Sonne lässt die Quecksilbersäule auf 23°C steigen. Abends wandelt sich das Bild - ausgedehnte Altocumulusfelder erscheinen, es ist windstill und angenehm mild.

Altocumulus-Felder

16.07.2015 Do

Hoch Dietlinde und der korrespondierende Höhenrücken verlagern sich ostwärts, im Gegenzug gräbt sich ein Trog mit Tief "Xaver" über dem Ostatlantik ein. Es resultiert der Transport einer sehr warmen Luftmasse, die von Südwesten her nach Deutschland vordringt.

Bei hochsommerlich warmer Temperatur ist es locker bewölkt mit Cumulus humilis und mediocris, darüber hin und wieder kleine Streifen Cirrus fibratus.

Lockere Bewölkung

17.07.2015 Fr

Die heiße Luftmasse ist eingetroffen, kurzzeitig streift uns im 850hPa- Niveau die 20°C-Isotherme. Am Boden werden allerdings zunächst keine Höchstwerte erreicht, ein Wolkenband überquert uns von Nordwesten her.

Der Tag beginnt mit Cirrostratus, der sich schnell verdichtet und stellenweise in Altostratus opacus übergeht. Diese hohen Schichtwolken dämpfen zunächst die Temperatur, doch am Nachmittag klart es von Westen her auf.

Schnell wird es 33°C heiß, zum Glück vertreibt ein leicht auffrischender Westwind die bis dahin dominierende schwüle Luft. Am Abend bleibt es lange warm, nach dem Grillabend wird eine tropische Nacht nur knapp verfehlt.

Eiswolken ziehen ab

18.07.2015 Sa

Von Nordwesten her nähert sich die Kaltfront von Tief Xaver, dessen Zentrum über den Färöer-Inseln liegt. Diese schwächt sich jedoch ab und räumt die heiße Luftmasse nur in der Nordwesthälfte Deutschlands aus.

 

Mit Annäherung eines Trogs Richtung Dänemark kippt die Lage der Luftmassengrenze in eine zonale Lage, so dass von einem Süd-Nord-Gefälle gesprochen werden kann.

 

Im Fläming beginnt der Tag wieder hochsommerlich warm, es ziehen jedoch schon am Vormittag Wolken verschiedener Gattungen auf, überwiegend Cumulus, der bis zur Wolkenart congestus aufquillt. Im weiteren Verlauf ziehen südlich von uns zwei Gewitterzellen mit fernem Donner vorbei, die erste türmt sich am Osthimmel als phantastischer Cumulonimbus auf.

 

Danach bleibt es locker bewölkt und sehr warm, am Abend bildet sich an Cirrus eine Nebensonne aus.

Cumulonimbus im Osten

kleine Nebensonne

19.07.2015 So

Ein flacher Höhentrog streift den Norden Deutschlands, südlich davon erstreckt sich eine wellende Front in zonaler Ausrichtung.

Es ist heute regnerisch und mäßig warm, mehrere Gewitter ziehen an uns vorbei. Allerdings werden wir nicht direkt getroffen, für uns bleibt Regen aus schweren Regenwolken am Vormittag und am frühen Abend. Danach lockert es von Westen her auf, es erscheint Cirrus, darunter Altocumulus lenticularis.

20.07.2015 Mo

Über den Süden Deutschlands erstreckt sich weiterhin das zonal orientierte Wolkenband einer Warmfront, das sich langsam nordwärts verlagert. Auch der Norden wird von dichten Wolken traktiert, der Fläming dagegen liegt in einem sonnigen Streifen.

Lockerer Cumulus bis zum mediocris treibt ostwärts, dieser löst sich am Nachmittag auf - es wird hochsommerlich warm. Am Abend erreicht uns von Süden her das avisierte Wolkenband in Form von lockerem Stratocumulus perlucidus, darüber Felder mit dünnem Altocumulus stratiformis translucidus.

Solitärer Cumulus

21.07.2015 Di

Ein weit ostwärts reichender Keil des Azorenhochs erstreckt sich über den Süden und die Mitte Europas bis zum schwarzen Meer, wogegen sich über Nordeuropa ein umfangreicher Tiefdruckkomplex erstreckt. Dieser entsendet uns von Nordwesten her eine schleifende Kaltfront, die nur langsam vorankommt und uns am frühen Nachmittag erreicht.

 

Wieder ist es sehr warm, doch heute sind deutlich mehr Wolken unterwegs, Cumulus erreicht die Größe eines congestus. Kurz vor 14 Uhr verdunkelt sich der Westhimmel - ein kurzer kräftiger Regenschauer, verbunden mit Starkwind in Form einer Fallböe, trifft uns fulminant.

 

Danach klart es wieder auf, in der fast ungehinderten Einstrahlung klettert die Quecksilbersäule Richtung 30°C-Marke, verfehlt diese aber knapp.

Böenkragen im Westen

Abziehende Schauerzelle

22.07.2015 Mi

Die durch die gestrige Kaltfront markierte Luftmassengrenze kippt etwas entgegen dem Uhrzeigersinn und trennt stabil geschichtete Meeresluft im Nordwesten von labiler Subtropikluft im Südosten.

Der Tag beginnt sehr warm, am Mittag zieht ein Feld mittelhoher Wolken auf, aus dem tatsächlich ein paar Tropfen fallen (Bild 1). Es wird schnell heiß, in unruhiger Luft erscheint hibbeliger Altocumulus castellanus und etwas ruhigerer stratiformis (Bild 2).

Kurz vor Sonnenuntergang erscheinen ferne Wolkengebirge im Osten (Bild 3), gleichzeitig Wolkenstrahlen im Westen, dort dominieren mittelhohe Schichtwolken (Bild 4). Abends bleibt es lange warm, wieder endet ein traumhafter Urlaubstag unter freiem Himmel.

Es klart auf

Cumulus im fernen Osten

Altocumulus castellanus (unten)

Wolkenstrahlen im Westen

23.07.2015 Do

Nach nächtlichen Regenschauern und Gewittern, die überwiegend südlich von uns vorbeiziehen, ist die heiße Luftmasse aus dem Fläming ausgeräumt. Zwar liegen wir noch auf der Vorderseite eines Trogs in einer südwestlichen Höhenströmung, doch am Boden ist eine etwas stabiler geschichtete, kühlere Luftmasse eingeflossen.

Zunächst streifen uns dichter werdende Haufenwolken, mittags bedeckt ein großes Feld Stratocumulus stratiformis opacus den Himmel, es ist mäßig warm. Ab 16 Uhr werden zunehmend Lücken sichtbar, was die Unterart perlucidus rechtfertigt (Bild).

Sc perlucidus

24.07.2015 Fr

An der Vorderseite eines Höhentrogs über Westeuropa kommt es zur Zyklogenese eines Randtiefs, das sich nordostwärts Richtung Ärmelkanal verlagert. An dessen Vorderseite wird weiterhin Warmluft nach Deutschland transportiert, vor allem im Süden wird es heiß.

Hochsommerliche Wärme begleitet den heutigen Urlaubstag, abgesehen von kleinen Cumuli ist es wolkenlos. Erst am Abend erreicht uns von Westen her dünner Cirrostratus, an dem sich eine kleine Nebensonne ausbildet.

Cumulus humilis im Juli

25.07.2015 Sa

Schnell kann sich das Bild wandeln, von der perfekten Urlaubsidylle zu spannendem Vollwetter. Schon in der Nacht werden wir aus dem Bett geworfen, grelle Blitze und knisternde Donner nähern sich. Ein Knall, exakt um 03:25 Uhr ein Naheinschlag.

Erinnerungen an den legendären 22./23. Juli 2010 werden wach, nächtlicher Durchzug der Gewitterfront mit laut krachenden Naheinschlägen. Doch diesmal verläuft das Ganze unorganisiert. Eine Pause, doch ein Blick auf die Karte von blitzortung.net verheißt Spannendes - zwei Zellen nähern sich von Südwesten her, allerdings verfehlen sie uns knapp westlich.

 

 

Den weiteren Verlauf des Tages bestimmt Sturmtief "Zeljko", das sich vom Ärmelkanal Richtung Dänemark verlagert. An dessen Vorderseite wird die Osthälfte Deutschlands mit sehr warmer Luft geflutet, wogegen im Westen schon erste Sturmböen registriert werden. Bei zunehmender Windstärke ist es zunächst stark bewölkt mit Cumulus in allen Größen.

 

 

Am Mittag erreicht uns ein nahezu wolkenfreier Streifen (Bild 1), es wird hochsommerlich warm. Nach stürmisch auffrischendem, warmem Wind ändert sich gegen 17 Uhr das Bild: von Westen her nähert sich die Kaltfront in Form eines imposanten Wolkenbandes. Abgesehen von ein paar starken Fallböen bleibt sie harmlos, wenige Tropfen Regen erreichen den Erdboden. Die Temperatur sinkt schnell auf mäßig warme Werte, allerdings bleibt uns bis zum späten Abend der böig auffrischende Wind erhalten.

Sturm im Sommer

Aufziehende Kaltfront

Wolken im Sturm

26.07.2015 So

Das Sturmtief hat sich nach Südschweden zurückgezogen, ein Zwischenhoch über dem Alpenraum sorgt für Wetterberuhigung und zunehmenden Sonnenschein. Auch der stürmische Wind hat sich beruhigt, lockere Haufen- und Haufenschichtwolken erscheinen an azurblauem Himmel. Abends erscheint am Westhimmel ferner Cirrostratus - die Vorboten des Frontensystems vom Zentraltief "Andreas".

Lockere Haufenwolken

27.07.2015 Mo

Die Okklusion von Tief Andreas, dessen Zentrum heute über den britischen Inseln liegt, überquert Deutschland, postfrontal erreicht uns höhenkalte Luft.

 

 

Nach grauer Schichtbewölkung am Vormittag klart es kurz auf, mit Eintreffen des Troges am Mittag erscheint zunehmend konvektive Bewölkung. Gegen 16 Uhr erscheint am Westhimmel der schöne Amboss einer Gewitterzelle, dieser streift uns mit mäßiger Blitzfrequenz und leichtem Regen im Norden.

 

 

Ringsum quellen mächtige Wolkengebirge auf, von Cumulus congestus bis zum Cumulonimbus. Es folgen weitere kurze Regenschauer bei kühler Temperatur, aber nachlassendem Wind.

Amboss der Gewitterzelle

Riesige Wolkengebirge

28.07.2015 Di

Ein umfangreicher Trog liegt über dem Nordwesten Europas, Deutschland liegt unter einer kräftigen zyklonalen Strömung aus westlicher Richtung.

Tiefe und mittelhohe Bewölkung verdeckt die Sonne, überwiegend Stratocumulus und Altostratus, bei zeitweise auffrischendem Südwestwind bleibt es kühl. Am Nachmittag folgen Auflockerungen, in denen Cumuluswolken fotogen aufquellen, am Abend lässt der Wind deutlich nach.

29.07.2015 Mi

Tief Andreas rotiert weiterhin mit Zentrum über dem Skagerrak, gleichzeitig schwenkt ein höhenkalter Trog über Norddeutschland.

In der labil geschichteten Luftmasse streifen uns kleine Schauerzellen, es bleibt aber nur bei wenigen Tropfen Regen. Am späten Nachmittag klart es auf, unter einem blauen Kaltlufthimmel ist es allerdings weiterhin kühl.

Kaltlufthimmel im Juli

30.07.2015 Do

Obwohl sich Andreas nordostwärts entfernt und auffüllt, bleibt es noch bei dem starken Druckgradienten und somit einer straffen westlichen Strömung. In frischem Westwind treiben Haufenschichtwolken schnell ostwärts, die Temperatur verharrt bei der 20°C-Marke.

31.07.2015 Fr

Weiterhin beeinflusst Tief Andreas den Norden Deutschlands, während über Westeuropa die flache Antizyklone "Finchen" erstarkt. Dies macht sich in zunehmend lockerer Bewölkung, überwiegend Cumulus bemerkbar.

Der Monat Juli endet zwar noch mit kühler Temperatur, doch schon steht die nächste Hitzewelle vor der Tür ...

Lockere Haufenwolken

 

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