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Wetterbeobachtungen im Fläming - der Mai 2016 |
Zu den Wetterdaten: |
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Datum |
Bericht |
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01.05.2016 So |
Mit einem abgetropften Langwellentrog beginnt der Tanz in den Mai, nahezu folgerichtig hat sich über Europa eine zonal orientierte Hochdruckbrücke gelegt. Das breite Niederschlagsband des Cutoff-Tiefs Viola mit Zentrum über Italien streift entlang der Alpen, für den Fläming bleibt dünner Cirrostratus nebulosus übrig. Dieser rekrutiert sich heute überwiegend aus säulenförmigen Eiskristallen, an denen sich ein vollständig geschlossener 22°-Ring ausbildet. Am Nachmittag lösen sich die Eiswolken in Wohlgefallen auf - ein perfekter Vollfrühlingstag unter blauem Himmel. |
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02.05.2016 Mo |
Ein weit nach Nordosten reichender Höhenkeil stützt weiterhin die europäische Hochdruckbrücke, aber über den britischen Inseln verlagert sich das Frontensystem von Islandtief "Waltraud" auf den Kontinent zu. Unter vorherrschendem Absinken ist es fast wolkenlos, einstrahlungsbedingt erscheint vereinzelter Cumulus humilis und fractus, der sich später zu lockerem Sc cugen ausbreitet. Insgesamt wieder ein phantastisch sonniger Tag im Wonnemonat Mai. |
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03.05.2016 Di |
Die eintreffende Kaltfront von Tief Waltraud greift die Brücke über Mitteleuropa an und teilt sie in zwei eigenständige Hochs namens Oliver bei Finnland und Peter westlich von Frankreich. Nach einem sonnigen Vormittag erscheint im Westen das Wolkenband der Front, diese trifft am Nachmittag mit einer Wolkenformation ein, die Ähnlichkeit mit einer Böenwalze aufweist. Gleichzeitig frischt der Wind kräftig auf (Spitzen Bft 6), es folgt ein leichter Regenschauer und deutliche Abkühlung. |
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04.05.2016 Mi |
Von Westen her verlagert Hoch Peter sein Zentrum nach Deutschland und drängt den Trog mit der gestrigen Kaltfront nach Osten ab. Nach nächtlichem Regen halten sich bis zum Nachmittag noch dichte Wolken, überwiegend Cumulus und Stratocumulus in verschiedenen Höhen. Gegen 18 Uhr klart der Westhimmel auf (Bild), wogegen der Osthimmel mit dichten Schichtwolken bedeckt bleibt. |
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05.05.2016 Do |
Bis Nordfinnland erstreckt sich ein langer Höhenkeil und stützt Skandinavienhoch Peter, an dessen Südflanke stellt sich eine östliche Strömung ein. Unter Absinken ist es fast wolkenlos, die gestern eingeflossene subpolare Meeresluft erwärmt sich in der ungehinderten Einstrahlung schnell. Lediglich kleiner Cumulus humilis erscheint an stahlblauem Himmel - ein perfekter Himmelfahrtstag mit Grillabend und anderen Annehmlichkeiten. :-) |
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06.05.2016 Fr |
Das antizyklonale Zentrum von Hoch Peter befindet sich heute über der Ostsee und wird weiterhin von einem kräftigen Keil gestützt. Unter fast wolkenlosem Himmel steigt die Temperatur auf frühsommerliche Werte, abgesehen von einem kleinen Cirrus fibratus am Nordhimmel ist es wolkenlos. |
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07.05.2016 Sa |
Während Hoch "Peter der Große" ungehindert über Europa regiert, amplifiziert sich westlich von Frankreich ein ausgedehnter Langwellentrog. An dessen Südspitze rotiert Sturmtief "Xandrea", das aber keinen Einfluss auf das Wetter in Mitteldeutschland hat. Trocken-warme Festlandluft strömt an der Südwestflanke des Ostseehochs in den Fläming, der Ostwind frischt zeitweise bis Bft 6 auf. Nur wenige Cumulus-Fragmente zeigen sich, mit 24,3 °C wird ein Sommertag nur knapp verfehlt. |
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08.05.2016 So |
Großwetterlage HNFa (Hoch Nordmeer Fennoskandien antizyklonal), unter Absinken bleibt uns das fast wolkenlose, frühsommerliche Wetter erhalten. Allerdings verschärft sich der Druckgradient an der Südflanke des Skandinavienhochs, besonders in der Nordhälfte Deutschlands weht ein lebhafter Ostwind. Dieser frischt heute bis Bft 7 auf, Cumulus bis zur Größe eines mediocris treibt zügig westwärts. Am Abend klart es auf, auch der Wind legt sich. |
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09.05.2016 Mo |
Wolkenfelder von Cutoff-Tief Xandrea westlich der Biskaya streifen den Südwesten Deutschlands, der Rest bleibt unverändert im antizyklonalen Einflussbereich von Ostseehoch Peter. Wie in den letzten Tagen ist es angenehm warm, aber die 25°C-Marke wird immer noch nicht geknackt. Auch die kräftige östliche Bodenströmung und lockere Bewölkung mit vereinzelten Haufenwolken bleibt uns erhalten. |
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10.05.2016 Di |
Westlich von Island formiert sich ein blockierendes Bodenhoch, das von einem Höhenkeil mit Achsenlage Alpen - Nordsee gestützt wird. Dies leitet eine bedenkliche Entwicklung ein, die uns über die Pfingstfeiertage noch beschäftigen wird. Die Südwesthälfte Deutschlands wird weiterhin mit Niederschlag versorgt, für den Fläming bleibt jedoch Hoch Peter wetterbestimmend, dessen Zentrum sich etwas ostwärts nach Russland verlagert hat. Diesem verdanken wir wieder einen warmen und fast wolkenlosen Tag, nur vereinzelt zeigt sich Cumulus humilis (Bild) und fractus. |
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11.05.2016 Mi |
An der Vorderseite des höhenkalten Biskaya-Tiefs Xandrea verlagert sich ein Randtrog nordwärts, durch Überströmung der Alpen setzt die Zyklogenese des kleinen Leetiefs "Yekaterina" ein. Die Nordhälfte Deutschlands bleibt davon unbeeinflusst, hier bleibt es bei der lebhaften östlichen Strömung, die schon seit mehreren Tagen vorherrscht. Nachdem bis zum späten Nachmittag bei warmer Temperatur wieder lockere Haufenwolken dominieren, ändert sich bei Sonnenuntergang endlich das Bild: von Südwesten her nähern sich schön ausgeprägte Eiswolken besonders ein Cirrus fibratus vertebratus ist sehr auffällig. |
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12.05.2016 Do |
Zwischen einer Tiefdruckrinne über Süddeutschland und einer Hochdruckbrücke über Nordeuropa bleibt zunächst noch die Ostwindlage erhalten. Allerdings nimmt der antizyklonale Einfluss allmählich ab, von Süden her schieben sich dichte Wolkenteppiche Richtung Mitteldeutschland. Wieder beginnt der Tag sonnig und warm, ab Mittag wächst Cumulus vom humilis bis zum congestus an. Als Höhepunkt zeigen sich am Abend Gewitterwolken, im Bild ein Cumulonimbus calvus praecipitatio am fernen Südosthimmel. |
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13.05.2016 Fr |
Wie am 10. Mai bereits angedeutet, setzt eine grundlegende Umstellung der Wetterlage ein. Die Hochdruckbrücke über Skandinavien wird von Tief "Zooey" durchbrochen, unterstützt von einem Langwellentrog, der sich Richtung Mitteleuropa ausdehnt. An der Rückseite des zweipoligen Skandinavientiefs macht sich polare Kaltluft auf den Weg nach Mitteleuropa, diese kommt heute allerdings nur bis zur Nordsee voran. Im Fläming wird es noch einmal angenehm warm, eine neuntägige frühsommerliche und sehr sonnige Phase neigt sich jetzt ihrem Ende entgegen. Der seit Tagen munter wehende Ostwind flaut ab und dreht auf Nord, die herantransportierte Luftmasse hat bei uns absolut kein Potential für Gewitter. Im Gegenteil, während es südöstlich vom Fläming kräftig zündet, verpuffen bei uns die aufsteigenden Luftpakete wirkungslos, es fehlt einfach der erforderliche CAPE. Am Nachmittag klart es dann völlig auf, der perfekte Halbmond beobachtet einen angenehmen Grillabend, der von fleißigem Amselgezwitscher begleitet wird. |
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14.05.2016 Sa |
Ein Islandhoch und Skandinavientief Zooey schaufeln gemeinsam kalte Polarluft nach Mitteleuropa, die Kaltfront der Zyklone hat uns in der Nacht überquert. Postfrontal ist es deutlich kühler als in den vergangenen Tagen, ein kalter Nordwestwind peitscht Stratocumulus und Cumulus in verschiedenen Höhen über die blühenden Fläminglandschaften.
Gegen 20:40 Uhr illuminiert die untergehende Sonne Haufenschichtwolken, die sich in Auflösung befinden - ein schöner Kontrast zwischen dem Cyan des Westhimmels und dem Orange der beleuchteten Wolkengespinste. |
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15.05.2016 So |
Über Mitteleuropa erstreckt sich ein Langwellentrog, das eingelagerte Tief Zooey bewegt sich nach Osten auf die baltischen Staaten zu. Sehr kühles und wechselhaftes Aprilwetter hat sich eingestellt, auch der Wind aus westlicher Richtung lebt wieder auf. Mehrere Schauerzellen mit der Größe eines ausgewachsenen Cumulonimbus überqueren den Fläming mit Regen- und Graupelschauern, ansatzweise ist die Sonderform mammatus zu erkennen. Obwohl auch sonnige Abschnitte existieren, hat die Quecksilbersäule mit der 10°C-Marke zu kämpfen. |
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16.05.2016 Mo |
Großwetterlage NWz (Nordwest zyklonal), der Höhentrog verlagert sich langsam ostwärts, so dass der Fläming an dessen Rückseite gelangt. Die Labilität ist nicht mehr so hoch wie gestern, auch der skandinavische Leeeffekt macht sich bemerkbar, so dass Niederschläge heute ausbleiben. Trotzdem erreichen Haufenwolken die Größe eines Cumulus congestus, die sich am Nachmittag zu Stratocumulus stratiformis cumulogenitus ausbreiten. Es ist nach wie vor kühl und windig, zu kalt für die Jahreszeit. |
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17.05.2016 Di |
Kühl, grauer Cu med und Sc str op, der zeitweise schön ausgeprägten mammatus zeigt. |
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18.05.2016 Mi |
Etwas wärmer, nach fast wolkenlosem Start zieht von Westen her Sc str pe (Stratocumulus stratiformis perlucidus) auf, danach zeitweise Aufklaren. |
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19.05.2016 Do |
Zunächst St neb op, löst sich am Morgen auf. Danach hauchdünner Cs fib, wird ab Mittag dichter, darunter Cu hum, gefolgt von Sc str op. Am Abend Altocumulus stratiformis perlucidus (Bild). |
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20.05.2016 Fr |
Cirrus fibratus und spissatus, später Cirrostratus, dann Cumulus fractus bis mediocris. Abends Sc unter Ac. |
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21.05.2016 Sa |
Mittelhohe Schichtwolken mit Ansatz zur Unterart undulatus, dann Haufenwolken, die zunehmend von Cirrostratus nebulosus überdeckt werden, warm. |
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22.05.2016 So |
Der erste Sommertag des Jahres mit einer Höchsttemperatur von fast 29°C, Bewölkung: Cirrus in den Arten floccus, fibratus und uncinus. Als Höhepunkt ein Ansatz zum castellanus (Bild), abends erscheint Altocumulus translucidus. |
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23.05.2016 Mo |
In der 2. Nachthälfte ein kurzer Regenschauer, gegen 07:15 ein Cumulonimbus mit vereinzelten Blitzen. Nachmittags ß Altocumulus castellanus, dann wilde Wolken in verschiedenen Höhen. Am Abend erreicht uns ein umfangreicher Multizellencluster, schöne Erdblitze und Crawler bis lange in die Nacht hinein, endlich ergiebige Regenschauer. |
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24.05.2016 Di |
Sc str op, dann Cu und Sc in verschiedenen Höhen, gefolgt von grauem Ac op, kühl. |
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25.05.2016 Mi |
Zwischen Nordseetief Dorothee und der Balkanzyklone Chrissie stellt sich eine gradientenschwache Lage ein, leichtes Absinken schafft es nicht, die unteren Schichten der Troposphäre abzutrocknen. So bleibt es bedeckt mit Stratus, übergehend in sehr schwach strukturierten Stratocumulus und weiterhin kühl. |
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26.05.2016 Do |
Geringe Druck- und Geopotentialgegensätze sind zu verzeichnen, die Reste der okkludierten Front von Tief Dorothee manifestieren sich in Form eines Wolkenbands über dem Nordosten Deutschlands. Auch der Fläming ist betroffen, bis zum Nachmittag bleibt es bedeckt mit dichten Haufenschichtwolken. Diese wandern nordostwärts aus, es folgt lockerer Cumulus mit zunehmender vertikaler Ausdehnung, darüber dünner Cirrostratus nebulosus. Am Abend folgt ein weiteres Feld Sc str op. |
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27.05.2016 Fr |
Ein hochreichender Tiefkomplex rotiert westlich der iberischen Halbinsel, an dessen Vorderseite erreicht von Südwesten her eine feuchtwarme, labil geschichtete Luftmasse die Südwesthälfte Deutschlands. Während sich dort Gewitterzellen ausbilden, bleibt es im Fläming stabil und ruhig, lediglich ein leichter Schauer trifft am Nachmittag ein. Danach lösen sich Altocumulus und Stratocumulus allmählich auf, es ist heute fast windstill. |
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28.05.2016 Sa |
Das höhenkalte Tief westlich von Spanien wird auf den Namen "Elvira" getauft, an dessen Vorderseite strömt mit einer südwestlichen Höhenströmung feuchtwarme Luft in die Südhälfte Deutschlands. Bei uns zeigen sich nach dünnem, hoch liegendem Altocumulus am Morgen lockere Haufenwolken, die sich am späten Nachmittag auflösen. Es ist angenehm warm, kurz vor Sonnenuntergang zieht von Westen her Cirrus und Cirrocumulus auf. |
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29.05.2016 So |
Elvira bewegt sich zügig ostwärts und legt sich über Südbayern, nördlich davon erreicht die feuchtwarme, hochgradig energiegeladene Luftmasse (CAPE > 1000 j/kg) endlich den Fläming. Nach hibbeligem Ac castellanus am Vormittag kommt es gegen 13 Uhr zur Auslösung, bei hochsommerlicher Temperatur wachsen Cumulusgebirge hemmungslos immer höher. Um 18 Uhr schießt am Nordwesthimmel ein gewaltiger Cumulonimbus calvus empor, begleitet von anhaltendem Donnergrummeln. Dieser entfernt sich nordwärts, am Beobachtungsstandort bleibt es trocken, aber schwül. |
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30.05.2016 Mo |
Eine Omegalage hat sich über dem Atlantik etabliert, Mitteleuropa bildet mit Tief Elvira den feuchtwarmen rechten Fußpunkt des stabilen Gebildes. Nach heftigen Unwettern in der Südhälfte Deutschlands hat die labil geschichtete Subtropikluft den Norden erreicht, knapp südlich vom Fläming erstreckt sich eine zonal orientierte Konvergenzlinie. Es ereignet sich das gleiche Schauspiel wie gestern, Quellwolken erreichen schnell die Größe eines Cumulus congestus, später Cumulonimbus. Doch auch heute verfehlen die Zellen bei hochsommerlicher Wärme den Standort, am Abend sind wieder ferne Donner im Norden zu hören. Kein Regentropfen trifft den Standort, nach Sonnenuntergang ist es windstill und angenehm mild. |
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31.05.2016 Di |
Entlang der Rückseite von Elvira ist etwas kühlere Luft in den Süden Deutschlands vorgedrungen, wogegen der Nordosten mit labil geschichteter Subtropikluft geflutet wird. Nach wolkenlosem Tagesbeginn treffen endlich auch im Fläming regenschwangere Wolkengebirge ein, auf einen kurzen Schauer gegen 16 Uhr folgt ergiebiger Regen ab 18 Uhr. Gewitterzellen machen sich nur durch fernen Donner bemerkbar, der Mai verabschiedet sich feucht und hochsommerlich warm. |
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