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Wettertagebuch - der November 2018 im Fläming |
Zu den Wetterdaten: |
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Datum |
Bericht |
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01.11.2018 Do |
Etliche, überwiegend namenlose Tiefdruckgebiete tummeln sich zum Monatsbeginn über Nord-, West - und Südeuropa, werden aber vom mächtigen Blockadehoch Yogi über Russland zur Bedeutungslosigkeit verdammt. So geht es mit der seit Monaten eingefahrenen Wetterlage weiter, es bleibt nach wie vor mild, sonnig und viel zu trocken. Eiswolken in Form von Cirrus, später Cirrostratus übernehmen heute das Regiment, verdichten sich zunehmend und gehen am Nachmittag in Altostratus über. Dieser lockert während des Untergangs der Sonne von Westen her auf und hinterlässt ein interessantes Abendrot. |
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02.11.2018 Fr |
Ein langgestreckter Westeuropatrog tropft Richtung Algerien ab, die dem Residuum vorlaufende Kaltfront erweist sich als ausgesprochen schwachbrüstig und überquert Deutschland von Nordwesten her. Hohe und mittelhohe Wolken in Form von Cirrus, Cirrostratus und Altocumulus translucidus dominieren bis zum Nachmittag bei milder Temperatur, mit Eintreffen der trockenen Kaltfront gesellen sich ein paar Haufenwolken dazu. |
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03.11.2018 Sa |
Hoch "Zouhir" räkelt sich über Mitteleuropa und wird von einem breiten Atlantiktrog gestützt, ruhiges Herbstwetter hat sich eingestellt. Dünne Haufenschichtwolken lösen sich im Tagesverlauf zögernd auf, letzte Überreste verglimmen in einem bezaubernden Abendrot. |
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04.11.2018 So |
Zwischen einem Atlantiktrog und einem höhenwarmen Hoch über Russland wird eine fast sommerlich warme Luftmasse aus südlicher Richtung herangeführt, am Abend erreicht die 13°C-Isotherme im 850hPa-Niveau (!!!) den Fläming. Dies würde im Sommer bei überadiabatischer Luftschichtung für einen Hitzetag ausreichen, im November sieht das natürlich völlig anders aus. Die Warmluft gleitet auf einen bodennahen "Kaltluftsee" auf, woraus eine ausgeprägte Inversion resultiert. Hartnäckiger Hochnebel begleitet uns den ganzen Tag, immerhin steigt die Quecksilbersäule stetig an und verharrt auch am späten Abend über der 10°C-Marke. |
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05.11.2018 Mo |
An der Westflanke von Russlandhoch Zouhir strömt in einer südlich antizyklonalen Wetterlage weiterhin Warmluft ein, im Gegensatz zu gestern lebt der Südostwind etwa auf, so dass im Lee des Erzgebirges die Hochnebeldecke am Vormittag aufreißt. Somit wird der Martinisommer eingeläutet, angenehme 16°C werden am Nachmittag gemessen. Das Ganze allerdings mehr oder weniger im Dunst, auch das kurzzeitige Himmelblau wird zunehmend von hohen Eiswolken verdeckt, die am Abend orangerot aufleuchten. |
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06.11.2018 Di |
Druckgebilde mit seltsamen Namen bestimmen unser Wetter, nach dem schon bekannten Festlandhoch Zouhir betritt Atlantiktief "Yaprak" die Bühne. In der eingefahrenen Wetterlage bleibt es bei der warmen südöstlichen Strömung, die heute deutlich trockener ist. Wolkenloser Himmel erstreckt sich über dem Fläming, mit 17°C kann der heutige Tag definitionsgemäß als "warm" bezeichnet werden. |
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07.11.2018 Mi |
Wie Yin und Yang umschlingen sich ein Trog über dem Atlantik und ein Rücken über Europa, dazwischen strömt unverändert Warmluft aus südlichen Gefilden in den Fläming. Wenige Eiswolken erscheinen, ein sehr milder Novembertag wird registriert. |
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08.11.2018 Do |
Von Westen her greift die schwach ausgeprägte Kaltfront von Tief Yaprak auf Deutschland über, zeigt sich aber zunächst nur schwach wetterwirksam. Altocumulus stratiformis in den Unterarten translucidus und opacus dominiert heute, ein ruhiger und milder Herbsttag. |
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09.11.2018 Fr |
Unverändert bleibt es bei der eingefahrenen Situation, Hoch Zouhir blockiert den europäischen Kontinent und lässt die atlantischen Tiefdruckgebilde an seiner Westflanke abprallen. Lediglich leichter Nieselregen in der Nacht war das Resultat der Kaltfront von Tief Yaprak, das sich im Tagesverlauf auflöst und der nächsten Zyklone "Zarmina" westlich der britischen Inseln Platz macht. Monotone Schichtwolken bedecken heute das Firmament, es bleibt jedoch weiterhin mild. |
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10.11.2018 Sa |
Der nächste Angriff des Atlantiks scheitert, die von Westen nahende Okklusion des Sturmtiefs Zarmina erreicht zwar den Westen Deutschlands mit Regen, prallt aber ebenfalls am Hoch Zouhir ab. Im Lee des Thüringer Waldes wird ein sonniger Novembertag registriert, lediglich dünner Cirrus fibratus verziert das Himmelsblau. |
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11.11.2018 So |
Gekoppelt an einen kurzwelligen Randtrog erreicht uns die gestern erwähnte Front, die in der ersten Tageshälfte gemessene Niederschlagsmenge beschränkt sich jedoch auf einen albernen Millimeter. Pünktlich zur Mittagszeit klart es von Südwesten her auf, die zweite Tageshälfte verläuft fast wolkenlos und ausgesprochen mild. |
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12.11.2018 Mo |
An der Vorderseite des westeuropäischen Höhentrogs dringen weiterhin milde Luftmassen nach Deutschland vor, am Mittag streift die 10°C-Isotherme im 850hPa-Niveau den Standort. Nach einem kurzen Gastspiel der aufgehenden Sonne überzieht Stratocumulus stratiformis opacus den Himmel, zieht nordostwärts ab und gibt den Blick auf Cirrus in den Arten fibratus und spissatus frei. |
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13.11.2018 Di |
Gekoppelt an einen Kurzwellentrog zieht Randtief "Alexandra" über Deutschland hinweg Richtung Ostsee und bringt endlich den lang ersehnten Regen. Allerdings bei weitem nicht genug, bis 13 Uhr werden 7 mm gemessen - aber zumindest eine Linderung der Dürre.
Postfrontal nähert sich in der labilen Trogluft von Westen her eine mächtige Schauerzelle, die wird doch nicht etwa ...? Und tatsächlich, sie organisiert sich linienförmig, erste Blitze erscheinen am Westhimmel!
Rasend schnell nähert sich die Gewitterfront - rummms - ein Positivblitz schlägt um 17:32 Uhr in den LTE-Sendemast ein, kurzzeitiger Ausfall der Internetverbindung. Kurz darauf ein gewaltiger Naheinschlag, fast 60 kA!
Gleichzeitig setzt heftiger Starkregen ein, verbunden mit starken Böen. Dieser hält allerdings nur kurz an, steuert aber noch 8 mm Niederschlag bei - jeder Tropfen zählt.
Endlich wieder ein Vollwettertag, das letzte ernsthafte Gewitter hatten wir am Standort ... hmmm, lass mich suchen ... und suchen ... und suchen ... am 4. April dieses Jahres! |
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14.11.2018 Mi |
Gestützt von einem Höhenrücken entwickelt sich das nächste Hoch "Arnulf" und legt sein Zentrum über Tschechien, ruhiges Novemberwetter stellt sich ein. In einer auf Süd drehenden Strömung bleibt es im Lee der Mittelgebirge sonnig, am Mittag taucht dünner Cirrus und Cirrostratus fibratus auf. Insgesamt wird es allmählich kühler. |
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15.11.2018 Do |
Ruhige Hochdruckrandlage, Arnulf verlagert sich etwas nach Osten, schwache Luftdruckgegensätze, trotzdem bleiben wir von Nebel verschont. Lockerer Altocumulus stratiformis perlucidus translucidus verdichtet sich zu opacus und hält sich fast bis zum Sonnenuntergang, der ein kurzzeitiges, intensives Abendrot herzeigt. Erstmals seit vielen Tagen unterschreitet die Tageshöchsttemperatur die 10°C-Marke. |
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16.11.2018 Fr |
Von Tag zu Tag wird es jetzt kälter, wie das Frühjahr scheint der Herbst nur ein kurzes Intermezzo zu bleiben, es geht straff Richtung Winter. Das Russlandhoch wird ab heute "Burckhard" genannt (aus welchen Gründen auch immer), streckt einen Keil Richtung Mitteleuropa und verlagert seinen Schwerpunkt allmählich Richtung Ostsee. Der Tag beginnt mit leichtem Bodenfrost, unter wolkenlosem Himmel wird bei leichtem Ostwind eine Höchsttemperatur von 9°C gemessen. |
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17.11.2018 Sa |
Ein kalter Ostwind streift über den Fläming, Hoch Burckhard verlagert sich nach Skandinavien, trockenkalte Luft fließt ein. Abgesehen von gelegentlichem hauchdünnem Cirrus ist es wolkenlos, nach morgendlichem Bodenfrost wird eine Tmax von 6°C ermittelt. |
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18.11.2018 So |
Großwetterlage HNFz (Hoch Nordmeer Fennoskandien zyklonal), an seiner Südflanke trifft gealterte kontinentale Polarluft von Nordosten her ein. Daran gekoppelt ist höhenkalte Luft, die schlauchförmig auf einer Linie Nowaja Semlja - Italien ausfließt, an diesem bildet sich ein flacher Kurzwellentrog an dessen Westkante aus. Dieser bewirkt eine allmähliche Verdichtung der Bewölkung, von anfänglichen Cirrus über Altocumulus überzieht Stratocumulus am Nachmittag den Standort. Kurz nach Sonnenuntergang beginnt es kurzzeitig zu nieseln, die Tmax sinkt heute weiter auf 4°C. |
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19.11.2018 Mo |
Der schlauchförmige Höhentrog tropft ab und legt sich als Kaltlufttropfen weiträumig über Mitteleuropa, am Boden bleibt Skandinavienhoch Burckhard dominant. Lebhaft weht der Ostwind, es ist bedeckt mit dicht gedrängtem Cumulus und Stratocumulus, aus dem es hin und wieder leicht nieselt. Dies ändert sich am Mittag, mächtige Schauerzellen wachsen in der höhenkalten Luft heran, die Regenrate bleibt mit 1 mm allerdings ausbaufähig. |
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20.11.2018 Di |
Eine High over Low - Lage hat sich eingestellt, der mitteleuropäische Kaltlufttropfen verlagert sich etwas westwärts und mutiert zum höhenkalten Tief "Dschuna", während Hoch Burckhard weiterhin über Fennoskandien regiert.
Bissig kalter Ostwind zerrt an den mittlerweile entlaubten Bäumen, doch an der Vorderseite der Zyklone Dschuna setzt Warmluftadvektion ein, diese gleitet auf die Kaltluft auf - ein Niederschlagsband nähert sich von Süden her. Dies trifft gegen 16 Uhr in festem Aggregatzustand ein - der erste Schnee der beginnenden Wintersaison.
Gleichzeitig verfärbt sich der Himmel von grau zu einem ungewöhnlich intensiven Rosa, was sicherlich der untergehenden Sonne geschuldet ist. Bis ca. 19 Uhr fallen ein paar Schneeflocken, eine ausgesprochen dünne Schneedecke bildet sich aus. |
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21.11.2018 Mi |
Burckhard wird von Skandinavienhoch "Constantin" abgelöst, das Zentrum der Zyklone Dschuna verlagert sich zur Ägäis. Unverändert bläst der kalte Ostwind, in dem hin und wieder eine Schneeflocke tanzt. Die Temperaturkurve verläuft völlig linear entlang der Frostgrenze, graue Schichtwolken begleiten uns den ganzen Tag. |
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22.11.2018 Do |
Es bleibt bei meridional ausgerichteten Strömungsverhältnissen, der vorvorgestern abgetropfte Kaltlufttropfen verlagert sich westwärts, gliedert sich in die Frontalzone über Neufundland ein und formiert sich zu einem langen Atlantiktrog mit stark negativ ausgerichteter Trogachse. In einer gradientenschwachen Lage bleibt es bedeckt mit grauem Hochnebel, wie gestern fehlt im Temperaturverlauf jeglicher Tagesgang, wie mit dem Lineal gezogen bei 1°C. |
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23.11.2018 Fr |
Eine Hochdruckbrücke erstreckt sich zwischen der Antizyklone Constantin über der Ukraine und dem neuen Islandhoch Dominik, von Südosten her sickert bodennah gealterte Festlandluft vom Typ cSp in den Fläming ein. Die Luft ist ausgesprochen dunstig, weiterhin ist es bedeckt mit grauem, strukturlosem Hochnebel. Am Nachmittag nähert sich von Südwesten her eine sonnige Zone, doch erst zum Sonnenuntergang klart es von Westen her allmählich auf. |
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24.11.2018 Sa |
Gemeinsam mit einen Randtrog schwenkt eine Tiefdruckrinne von Süden her über Deutschland, ein nicht einmal voll abgeschlossener Kern wird auf den Namen "Edeltraud" getauft. Mit nur wenigen Regentropfen beglückt die zyklonale Dame den Fläming und verhüllt gleichzeitig das Firmament mit perfekt einheitlichem Grau - Stratus nebulosus. Die Temperatur steigt nach leichtem Nachtfrost allmählich über den Gefrierpunkt. |
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25.11.2018 So |
Hoch Dominik verlagert sich westwärts Richtung Island, über Mitteleuropa kommt es zu einem Brückenschlag zwischen dem Atlantiktrog und einem breiten Höhentrog über Osteuropa. Tief "Flora" über Frankreich kommt nicht so recht ostwärts voran, bodennah bleibt es noch bei der östlichen Strömung. Am Vormittag ist es heute locker bewölkt mit Altocumulus stratiformis perlucidus translucidus, der sich zur Unterart opacus verdichtet. Dieser wird am Nachmittag von wildem Cumulus unterlagert, mit einer Höchsttemperatur von 8°C ist es heute deutlich milder als an den Vortagen. |
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26.11.2018 Mo |
Über Südeuropa rotieren die Tiefs Flora und Edeltraud, letzteres liegt über dem Balkan und schaufelt wenigstens etwas Regen in das böhmische Becken und somit in das Einzugsgebiet der Elbe. Am Standort hingegen bleibt Dominik aktiv, an seiner Südostflanke dringt von Nordosten her bodennah eine kalte, trockene Luftmasse ein. Monotoner Hochnebel ist mal wieder an der Tagesordnung, unter dem Fractus-Fetzen treiben, es ist mäßig kalt. |
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27.11.2018 Di |
Skandinavienhoch Dominik schiebt einen Keil Richtung Mitteleuropa, bei steigendem Bodendruck bleibt uns die östliche Strömung erhalten. Der Tag beginnt frostig, die Quecksilbersäule verharrt auch tagsüber bis zum Mittag unter dem Gefrierpunkt. Nach Auflösung morgendlichen Hochnebels zeigen sich Eiswolken, überwiegend in Form von Cirrostratus fibratus und nebulosus, insgesamt ein kalter, sonniger Spätherbsttag. |
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28.11.2018 Mi |
Das Zentrum von Hoch Dominik verlagert sich ostwärts Richtung baltische Staaten, die Zufuhr trockenkalter Festlandluft hält an. Ein kalter, aber sonniger Endnovembertag wird registriert, nach mäßigem Nachtfrost bleibt es auch tagsüber kalt, abgesehen von feinem Cirrus am Nachmittag ist es wolkenlos. |
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29.11.2018 Do |
Es bahnt sich eine Umstellung der Wetterlage an, allmählich scheint der Atlantik aus seinem Tiefschlaf zu erwachen und das europäische Hochdruckbollwerk anzugreifen. Zentraltief "Halka" südlich von Island schleudert das Randtief "Irene" auf die Nordsee, dessen Warmfront greift von Westen her auf Deutschland über. Am Standort überwiegt jedoch heute noch antizyklonaler Einfluss, locker gestreut erscheinen mittelhohe Wolken in Form von Altocumulus und Altostratus, es wird zögerlich milder. |
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30.11.2018 Fr |
Die okkludierende Front von Randtief Irene, welches sich mittlerweile Richtung Nordmeer verlagert hat, gleitet auf die bodennahe Kaltluft auf und sorgt gebietsweise für gefrierenden Regen. Der Fläming bleibt zunächst trocken, erst ab 13 Uhr nieselt es hin und wieder leicht. Immerhin kommen 2 mm zusammen, und auch die Aussicht auf die erste Dezemberwoche sieht niederschlagstechnisch gut aus - Großwetterlage Wz (West zyklonal) mit ordentlichem Regen. |
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