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Beobachtung von Wetter und Wolken Oktober 2018 im Fläming |
Zu den Wetterdaten: |
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Datum |
Bericht |
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01.10.2018 Mo |
Zum Monatsbeginn erstreckt sich ein Höhentrog über Westeuropa mit einer Achsenlage Norwegen - Frankreich, dieser beginnt am Mittag Richtung Ligurisches Meer abzutropfen. An der Vorderseite nähert von Nordwesten her eine schwache Okklusion, die am Mittag den Fläming erreicht. Nach einer klaren, kalten Nacht zieht Cirrus und Cirrocumulus auf, diese Eiswolken verdichten sich am Vormittag zu Cirrostratus. Es folgen niedriger liegende Schichtwolken, gegen 13 Uhr beginnt es leicht zu nieseln. Um 16:30 Uhr wandelt sich das Bild, Schauerzellen ziehen heran, bringen aber auch nur wenig Regen, insgesamt ein kühler Monatsstart. |
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02.10.2018 Di |
Der Norden Europas wird von Tiefdruckgebieten bestimmt, heute spaltet sich von Nordmeertief "Jessica" im Lee der südnorwegischen Gebirge eine Tochterzyklone ab, das über der Ostsee zu einem veritablen Sturm anwächst. Dies betrifft vor allem die Küstengebiete, hier hingegen beginnt der Tag ruhig, am Vormittag zieht von Westen her lockerer Altocumulus stratiformis auf. Der weitere Verlauf ist nahezu identisch mit dem gestrigen Tag, es folgt Cirrostratus mit einem schwachen 22°-Ring, gefolgt von Bewölkungsverdichtung. Der Nachmittag verläuft nasskalt und windig. |
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03.10.2018 Mi |
Das Zentrum von Tief Jessica hat die baltischen Staaten erreicht, an der Rückseite des begleitenden Höhentrogs strömt Meeresluft subpolaren Ursprungs ein. Gleichzeitig wölbt sich über Westeuropa ein Rücken auf und stützt Hoch "Ulf", das sich von Westen her nähert. Der Tag beginnt windig mit Spitzenböen Bft. 7 und dicht gedrängtem Cumulus und Stratocumulus, der am frühen Nachmittag auflockert. Es folgen Schauerzellen bis zur Größe eines Cumulonimbus, aus denen es gelegentlich leicht regnet, insgesamt kommen zu den 4 mm des gestrigen Tages 2 mm hinzu. Noch ist es kühl, doch die Prognose für die nächsten Tage zeigen einen lang anhaltenden, nur kurzzeitig unterbrochenen Altweibersommer. |
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04.10.2018 Do |
Allmählich verlagert sich der Höhenrücken ostwärts - seine Achse liegt gegen 18 Uhr über Deutschland, das Zentrum des korrespondierenden Bodenhochs Ulf verlagert sich zum Balkan und hinterlässt einen kräftigen Keil Richtung Ärmelkanal. Die zunächst noch einströmende feuchte Nordseeluft bringt dichte Bewölkung in Form dichter Haufenschichtwolken (Sc str op) mit, die nur kurzzeitig am Nachmittag Lücken zeigt. |
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05.10.2018 Fr |
An der Vorderseite eines sich schnell zu einer Spitze formierenden Ostatlantiktrogs setzt die Advektion einer sehr warmen Luftmasse aus südwestlicher Richtung ein, unterstützt von Hoch Ulf, das den Weg freigemacht hat und über dem Schwarzen Meer verortet wird. Unter wolkenlosem Himmel trifft am Mittag die 10°-Isotherme im 850 hPa-Niveau ein, am Boden wird eine Höchsttemperatur von 20°C erreicht. |
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06.10.2018 Sa |
Es bleibt bei der ruhigen Hochdruckrandlage, mit der südwestlichen Strömung ist die warme, subtropische Luftmasse im Fläming eingetroffen. Strömungsparallel schleift die Kaltfront von Tief "Kerstin", dessen Zentrum über der Barentssee verortet wird, über der Nordsee und kommt mangels frontensenkrechter Strömungskomponente nicht so recht voran.
Unter zunächst wolkenlosem Himmel steigt die Temperatur bei leichtem Südwestwind auf 23°C, am frühen Nachmittag erscheint Cirrocumulus stratiformis, an dem leichtes Irisieren einsetzt.
Es folgt lockerer Altocumulus, an dem sich kurzzeitig ein feuriges Abendrot entzündet. Darauf folgt ein schöner Grillabend an einem warmen Abend im Altweibersommer. |
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07.10.2018 So |
Nach dem Abtropfprozess des westeuropäischen Trogs schwenkt das eher flache Residuum über dem Norden Deutschlands ostwärts, die vorgelagerte, schwach ausgeprägte Kaltfront erstreckt sich über die Mitte und verlagert sich langsam südostwärts. Regen bleibt wieder Fehlanzeige, bis zum Nachmittag ist es bedeckt mit mehrschichtiger Bewölkung, die erst kurz vor Sonnenuntergang auflockert. Am Abend klart es völlig auf, insgesamt ein kühler Tag. |
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08.10.2018 Mo |
Nach dem gestrigen Abtropfprozess etabliert sich eine Hochdruckbrücke über Europa, die sich von der Biskaya bis Karelien erstreckt und auf den Namen "Viktor" getauft wird. Leichter Bodenfrost überrascht uns am Morgen, nach einem klaren Tagesbeginn zieht Cirrus und Cirrostratus, jeweils in der Wolkenart fibratus, auf und bleibt bis zum Abend existent. |
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09.10.2018 Di |
Großwetterlage Sa (Süd antizyklonal), an der Westflanke von Hoch Viktor wird Warmluft herangeführt, deutschlandweit steigt die Temperatur im 850 hPa-Niveau auf zweistellige Werte. Wie gestern überwiegen dünne Eiswolken (Ci fib, Cs fib), die sich am Nachmittag zeitweise verdichten, trotzdem wird heute die 20°C- Marke wieder geknackt. |
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10.10.2018 Mi |
Über den Azoren ist weit und breit kein Hoch zu finden, im Gegenteil, ein mächtiger Langwellentrog mit dem eingelagerten Tief "Margrit" beherrscht den Atlantik. Als Gegenspieler regiert Hoch Viktor über dem Festland, somit stellt sich ein altbekanntes Muster ein - Warmluft aus südlichen Gefilden wird von beiden Druckgebilden gemeinsam in den Fläming geschaufelt. Wieder wird es ausgesprochen warm, unter dünnem Cirrus fibratus wird eine Höchsttemperatur von 24°C gemessen, noch am Abend ist es angenehm warm. |
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11.10.2018 Do |
In der anhaltenden südlichen Strömung bleibt es ungewöhnlich warm, die Position der Druckgebilde Margrit und Victor har sich gegenüber gestern kaum geändert. Nach einer milden Nacht strahlt die Sonne von einem wolkenlosen Himmel, mit einer Temperatur von 24,6°C wird ein Sommertag nur knapp verfehlt. |
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12.10.2018 Fr |
Nachdem gestern die Kaltfront von Tief Margrit am mächtigen Festlandhoch hoffnungslos in einer Frontolyse (Auflösung der Front) zerschellte, startet heute das Frontensystem des nächsten Tiefs "Nevine" einen Angriffsversuch, der aber keine besseren Erfolgsaussichten hat. Unvermindert bleibt es bei der Zufuhr sehr warmer Subtropikluft, in der hin und wieder ein Streifen Altocumulus erscheint. Im weiteren Verlauf wird es hochsommerlich warm, mit 26°C erhöht sich die Anzahl der Sommertage im Jahr 2018 auf 87. Was für ein Jahr. |
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13.10.2018 Sa |
Es bleibt hochsommerlich warm, Ukrainehoch Victor beherrscht den europäischen Kontinent, an seiner Westflanke wird weiterhin Warmluft herantransportiert. Unter wolkenlosem Himmel steigt die Temperatur wieder über die 25°C-Marke - der nächste Sommertag. Das erfreuliche Ergebnis konstituiert sich in unbekleideten Poolbesuchen und einem schönen Grillabend unter sternenklarem Himmel. Und das mitten im Oktober. |
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14.10.2018 So |
Der Endlossommer erobert den Oktober, nach wie vor dominiert Festlandhoch Victor. Leicht fallender Bodendruck über Westeuropa sorgt für eine gewisse Zunahme des Gradienten, was sich in böig auffrischendem Wind (5 Bft.) aus Richtung SSO bemerkbar macht. Ansonsten erleben wir wieder einen warmen, wolkenlosen Altweibersommertag, untersetzt mit nach wie vor knochentrockenen Böden. |
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15.10.2018 Mo |
Zwei Ex-Hurrikane (Leslie und Michael) rennen das europäische Hochdruckbollwerk im Bereich der iberischen Halbinsel an, können aber nicht viel ausrichten. Sie verschmelzen dort zu einem Drehzentrum, von dem sich ein kleiner Randtrog löst und als Kaltlufttropfen Richtung Deutschland vagabundiert. Wie an den vergangenen Tagen ist es zunächst wolkenlos, doch ab Mittag ziehen von Südwesten her Eiswolken auf, die sich zunehmend verdichten und zeitweise die Sonne verdunkeln. Das alles bei einer Höchsttemperatur von 22°C, der Tag wird mit einem schönen Abendrot gekrönt. |
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16.10.2018 Di |
Der gestern eingewanderte Kaltlufttropfen mit heutigem Zentrum über dem Erzgebirge verlagert sich sehr langsam ostwärts und bleibt für den Fläming ein harmloser Geselle. Zwar zeigen sich lockere Wolkenfelder der Gattungen Ci, Ac, Sc und Cu, überwiegend bleibt es aber freundlich und mit 21°C für die Jahreszeit zu warm. |
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17.10.2018 Mi |
Zwischen Russlandhoch Victor und der nächsten Antizyklone "Wolfgang" westlich von Irland liegt Deutschland in einem ausgesprochen schwachgradientigen Bereich. Die in den vergangenen Tagen eingeflossene Subtropikluft kühlt sich allmählich ab, heute zieht sich die 10°C-Isobare im 850hPA-Niveau langsam aus dem Fläming zurück. Trotzdem wird nochmals die 20°C-Marke erreicht, in diesiger Luft erscheint heute keine einzige Wolke. |
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18.10.2018 Do |
Weiterhin im Barosumpf liegend, löst sich die nahende Kaltfront von Nordmeertief "Petra" auf, ohne ernsthaft wetterwirksam zu werden. Anders zäher Hochnebel, welcher nach einem schönen Sonnenaufgang den Fläming überzieht, nicht weichen will und die Höchsttemperatur auf 13°C begrenzt. |
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19.10.2018 Fr |
Eine Hochdruckbrücke erstreckt sich zonal orientiert über Mitteleuropa, es bleibt heute bei unverändert schwachen Luftdruckgegensätzen. Reste der gestern zerschellten Kaltfront hängen in Form von zähen Stratocumulus stratiformis herum, lösen sich aber am Mittag komplett auf. Anders die Hochnebelschicht über Sachsen, die im Bild unten als dunkler Streifen sichtbar ist. |
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20.10.2018 Sa |
Hoch Wolfgang erstreckt sich weiterhin brückenförmig über Mitteleuropa, die ruhige Hochdrucklage hat weiterhin Bestand. Nach klaren, kalten Morgenstunden zieht von Westen her Cirrostratus fibratus auf, es folgen zunehmend dichte Haufenschichtwolken - insgesamt ein zweigeteilter, kühler Herbsttag. |
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21.10.2018 So |
Es bleibt antizyklonal, die Hochdruckbrücke erstreckt sich unverändert über Deutschland und schwächt sich nur langsam ab. Der Tag verläuft ausgesprochen sonnig, nur vereinzelt erscheint Cumulus humilis, am Abend ferner Cirrus im Westen, bei einer Höchsttemperatur von 15°C. |
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22.10.2018 Mo |
Der mitteleuropäische Höhenrücken wird abgebaut und nach Süden abgedrängt, gekoppelt an einen flachen Höhentrog dringt die Kaltfront von Karelientief "Rachel 2" zum Fläming vor. Letzte Sonnenstrahlen am Morgen werden schnell von mehrschichtiger Bewölkung verdeckt, am Mittag setzt leichter Regen ein. Insgesamt fallen aber nur anderthalb Millimeter, so wird das nichts. Postfrontal klart es zeitweise auf, es bleibt kühl. |
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23.10.2018 Di |
Das nächste (Sturm)tief "Siglinde" zieht von Südschweden nach Lettland, an seiner Rückseite dringt von Nordwesten her kühle und feuchte Meeresluft ein (GWL NWz). Das okkludierende Frontensystem greift von Norden her auf Deutschland über, nasskaltes, windiges Herbstwetter stellt sich ein. Unbefriedigend dabei ist nach wie vor die Niederschlagsmenge, bis zum späten Abend werden nur 2 Liter pro Quadratmeter gemessen. |
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24.10.2018 Mi |
Zwischen Hoch Xerxes westlich von Irland und Tief Siglinde bei Lettland lässt die kräftige nordwestliche Strömung im Tagesverlauf allmählich nach und wird durch die Progression der Druckgebilde allmählich antizyklonal konturiert. Nachdem in der Nacht doch noch einiges an Regen herunterkam, macht sich am Vormittag der Skandinavienföhn bemerkbar, in zunehmend trockener Luft klart es weitgehend auf. Bis zum Abend überwiegt locker dahingestreuter Cumulus humilis, es bleibt aber kühl. |
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25.10.2018 Do |
Die Tiefs reichen sich die Klinke in die Hand, es folgt die Zyklone "Tina", die sich in den Spuren von Siglinde über die Ostsee bewegt. Das zugehörige Frontensystem schleift über Deutschland hinweg, allerdings ohne nennenswerten Regen abzuliefern. Lediglich leichtes nieseln am Morgen, im weiteren Verlauf folgen kurze Auflockerungen in einem Gemisch aus Haufen- und Haufenschichtwolken. |
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26.10.2018 Fr |
Und schon legt sich das nächste Tief "Uta" über Südskandinavien, der Fläming liegt heute im breiten Warmsektor, über den sich ein flacher Höhenrücken spannt. Zwar jagen die zyklonalen Damen der letzten Tage mit ihren Frontensystemen zügig über Deutschland hinweg, haben aber eine unschöne Gemeinsamkeit: sie sind zu trocken. Wie gestern dominieren Cu und Sc mit Untergrenzen in verschiedenen Höhen, die heute keine Lücken zulassen. |
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27.10.2018 Sa |
Die Kaltfront von Ostseetief Uta hat uns in der Nacht überquert, natürlich niederschlagsfrei. Postfrontal ist subpolare Meeresluft eingedrungen, in der nach kurzem Aufklaren am Vormittag (Bild) weiterhin Cumulus und Stratocumulus ostwärts treibt. Es ist kühl, die Temperatur erreicht heute nicht die 10°C-Marke. |
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28.10.2018 So |
Der westeuropäische Höhentrog zeigt Abtropftendenzen, Skandinavienhoch "Yogi" steht der Genuazyklone "Vaia" gegenüber. Deren Warmfront gleitet auf die bodennahe Kaltluft am Standort in Form von grauem Stratocumulus auf, am Abend nieselt es vorübergehend, insgesamt ein nasskalter Tag. |
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29.10.2018 Mo |
Über dem Löwengolf vertieft sich die Zyklone Vaia und verlagert sich allmählich Richtung Südfrankreich, wogegen Skandinavienhoch Yogi sich weiter verstärkt und seinen Kerndruck auf 1040 hPa anhebt. Dementsprechend hat sich zunächst eine kräftige nordöstliche Bodenströmung eingestellt, der Tag beginnt mit kalten 4°C. Doch von Süden her nähert sich zügig die Warmfront von Vaia, die am Abend den Fläming erreicht und über Nacht einen bizarren Temperatursprung von über 15 K verursacht. Bis dahin ist es bedeckt mit monotonem Stratus nebulosus, der bis zum Abend für einen grauen Tag sorgt. |
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30.10.2018 Di |
Auf einer spektakulären Zugbahn (etwa 800 km westlich der üblichen Vb-Bahn) verlagert sich Tief Vaia über die Westalpen hinweg zur Nordsee und leitet die erneute Spaltung Deutschlands ein. Dies aber nur wettertechnisch - während der Osten mit föhngetrockneter, mediterraner Warmluft aus südlicher Richtung geflutet wird, dringt feuchtkalte Subpolarluft in den Westen ein - mit Schneefall in höheren Lagen. Mit rasanter Geschwindigkeit steigt am Vormittag die Temperatur auf 18°C, und das unter einem fast wolkenlosen Himmel. Es folgt Cumulus humilis radiatus, der von Altocumulus stratiformis überlagert wird. Der Durchzug der auf dem Fuß folgenden Kaltfront verläuft trocken und mit ruppigen Böen, genauso schnell wie die Temperatur am Vormittag anstieg, kühlt es sich am Abend wieder ab. |
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31.10.2018 Mi |
Zum Monatsende liegt Deutschland an der Vorderseite eines sehr langen Höhentrogs, der sich von Island nach Algerien erstreckt. Dominant bleibt am Boden jedoch das mächtige Russlandhoch Yogi, aus dem bodennah trockene Festlandluft einfließt. Wolkenlos verläuft der Tag bis zum Nachmittag, ehe von Süden her Eiswolken heranziehen. An diesen zeigt sich der Schatten eines Kondensstreifens und kurzzeitig eine linke Nebensonne, ehe sich am Abend der Cirrus stark verdichtet. |
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