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Wettertagebuch - der Dezember 2016 im Fläming |
Zu den Wetterdaten: |
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Datum |
Bericht |
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01.12.2016 Do |
Mit synoptisch interessanter Wetterlage beginnt der Dezember, ein weit ausgedehntes Trogsystem mit Zentraltief "Sanne" beherrscht Nord- und Osteuropa, wogegen sich über Westeuropa ein Höhenrücken Richtung Island aufwölbt. Zwischen den konträren Druckgebilden hat sich eine lebhafte nordwestliche Strömung eingestellt, in der es zur Zyklogenese eines schnell laufenden Wellentiefs namens "Theresa" kommt. Selbiges rast von Skandinavien über die Ostsee nach Polen, wo es auf einen Randtrog trifft und förmlich implodiert, sprich weiterer Druckabfall und Verschärfung des Gradienten. In der vergangenen Nacht endete die kalte Endnovemberphase mit einem Schwall Warmluft und ausgiebigem Regen aus Nimbostratus, auch am Morgen nieselt es noch leicht. Den ganzen Tag über bleibt der Himmel mit den grauen Regenwolken überzogen, die Temperatur steigt geradlinig, es wird mild. Abends nimmt die Windstärke zu, jedoch ohne im Fläming bedenkliche Werte zu erreichen - außerdem beginnt es wieder zu regnen. Bild 2: wetterzentrale.de |
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02.12.2016 Fr |
In der Nacht hat uns die Kaltfront von Theresa überquert, die zyklonale Dame wandert Richtung Ukraine aus. Sie hinterlässt einen deutlich fallenden Druckgradienten, verbunden mit Abflauen der nächtlichen Windstärke. Postfrontal fließt trockenkalte Polarluft ein, so dass die Sonne ungehindert von einem blauen Himmel strahlt. Auch der Barometerstand steigt wieder, Hoch Uwe bleibt mit Zentrum über Westeuropa weiterhin präsent. Pünktlich zum Sonnenuntergang erscheint am Oppositionspunkt der Sonne ein rosafarbener Venusgürtel, darunter der graue Erdschatten. |
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03.12.2016 Sa |
Hoch Uwe mit Zentrum über der Nordsee hat sich zu enormer Größe aufgeplustert, erstreckt sich von den Alpen bis fast nach Island und blockiert den Atlantik komplett. In der eingeströmten trockenen Polarluft bleibt es wolkenlos, nach mäßigem Nachtfrost erklimmt die Quecksilbersäule nur mühevoll den Gefrierpunkt. Insgesamt ein ruhiger, sonniger, aber auch kalter Tag in einer Hochdruckrandlage. |
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04.12.2016 So |
Die mächtige Hochdruckzone verlagert sich leicht ostwärts und erstreckt sich von den Färöern bis zur Türkei, das Zentrum wandert Richtung Balkan. Mit Raureif überzogen sind Straßen und Bäume nach einer weiteren klaren Frostnacht, bis zum Nachmittag ist es wolkenlos. Doch gegen 14:30 Uhr schleicht sich von der Elbe her grauer, kalter Nebel heran. Kurz strahlt die Sonne noch - scharf abgegrenzt - durch Stratus nebulosus, ehe die Landschaft in grauer, kalter Watte versinkt. |
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05.12.2016 Mo |
Ein weißes, glänzendes Gewand hat sich der Fläming angelegt, nach einer weiteren kalten Nacht hat sich die Raureifschicht weiter verstärkt - prachtvoller Winter geht auch ohne Schnee. Eiskristalle schweben in der Frostluft, an selbigen bildet sich eine helle untere Lichtsäule aus. Insgesamt ändert sich die Großwetterlage kaum, ein Höhenrücken erstreckt sich hinauf bis Island, wogegen Nordosteuropa weiterhin von einem Trogkomplex beherrscht wird. |
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06.12.2016 Di |
Von Norden her nähert sich die Kaltfront eines namenlosen Tiefs, diese kommt aber angesichts des hohen Bodendrucks über Mitteleuropa nur sehr langsam voran und schleift über dem Nordosten Deutschlands mit stellenweisem Glatteisregen. Wieder sinkt die Temperatur in der Nacht weit unter den Gefrierpunkt, jedoch zieht in der zweiten Nachthälfte dichter Stratocumulus stratiformis opacus auf. Dieser bedeckt auch tagsüber den Himmel, nach fast drei Tagen Dauerfrost setzt eine leichte Milderung ein. |
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07.12.2016 Mi |
Der mitteleuropäische Höhenrücken flacht etwas, ab so dass sich die Frontalzone südwärts entlang einer Linie britische Inseln - Südschweden erstreckt, im Norden Deutschlands dreht der Wind bodennah auf südwestliche Richtung. Insgesamt setzt eine Milderung ein, Balkanhoch Uwe bleibt für den Fläming jedoch weiterhin wetterbestimmend. Nach leichtem Nachtfrost zaubert die aufgehende Sonne ein lebhaftes Farbenspiel an Altostratus und Altocumulus stratiformis, gefolgt von Cirrostratus nebulosus mit schwachen Halos (22°-Ring und Parhelia). |
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08.12.2016 Do |
Von Nordwesten her nähert sich die Kaltfront von Nordmeertief "Ute", diese wird aber von Westen her mit Warmluft überlaufen, beginnt sich zu wellen und streift nur den Norden Deutschlands. Mit sich verschärfendem Gradienten nimmt an den Küsten die Windstärke zu, im Fläming lebt der Südwestwind nur leicht auf. Bei milder Temperatur zeigen sich zunächst kleine Felder Altocumulus. Später dominieren Eiswolken - ein kaum zu definierendes Gemisch aus Cirrus, Cirrocumulus und Cirrostratus, abends zieht von Nordwesten Altostratus auf. |
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09.12.2016 Fr |
Hoch Uwe hat es sich über den Alpen gemütlich gemacht, an seiner Nordflanke schleift die schwachbrüstige Kaltfront von Tief Ute. Diese wird von Westen her mit Warmluft zugeschüttet und mutiert zur Warmfront von Sturmtief ""Vita" mit Zentrum bei Schottland. Ganz feiner Nieselregen hat am Morgen die Autoscheiben benetzt, den ganzen Tag herrscht Kraftausdruckswetter mit monotonem Stratus. |
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10.12.2016 Sa |
Noch immer schleift die wellende Front von Tief Vita zonal orientiert über den Norden Deutschlands, wogegen der Süden unter Einfluss der Antizyklone Uwe fast wolkenlos bleibt. Bei milder Temperatur beherrschen mittelhohe Wolken mit einer Unterkante von 4 km bis zum Mittag das Firmament. Diese werden von tiefen Haufenschichtwolken abgelöst, leichter Nieselregen setzt ein. |
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11.12.2016 So |
Ein Wellentief namens Vita II samt Kurzwellentrog wandert zügig über Norddeutschland nach Osten aus, die zugehörige Kaltfront überquert den Fläming und verlagert sich Richtung Alpen. Hoch Uwe hat sich nach Spanien verabschiedet, doch das nächste Hoch "Valentin" steilt sich schon über Westeuropa auf - Wetterlage NWa. Nach nächtlichem Regen frischt der Westwind böig auf, dicht gestaffelter Stratocumulus und Cumulus treibt zügig ostwärts. Postfrontal folgen vereinzelte Schauerzellen, es ist weiterhin mild. |
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12.12.2016 Mo |
Noch immer liegt ein Langwellentrog über Osteuropa sowie ein Höhenkeil westlich davon, auch die nordwestliche Höhenströmung bleibt uns erhalten. Wie gestern bedecken zunächst zerfetzte Haufen- und Haufenschichtwolken den Himmel, doch gegen Mittag zeigen sich größere Wolkenlücken. Kurz darauf nähert sich von Nordosten her eine scharf umrissene Konvergenzlinie, an der sich schon vor dem Eintreffen des Niederschlagsbandes ein doppelter Regenbogen zeigt. Die Windrichtung springt um auf Nordost, eine leichte Abkühlung folgt. |
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13.12.2016 Di |
Das Zentrum hohen Bodendrucks hat sich zum Balkan verlagert und wurde auf "Wolfgang" getauft, auch der westeuropäische Höhenrücken hat sich leicht nach Osten bewegt. Der Rücken wird von kleinen Randtrögen traktiert, damit verbunden überquert ein kleines Regenband Deutschland von Westen her. Monotoner Stratocumulus lichtet sich am Mittag auf, mittelhoher Altocumulus stratiformis opacus, teilweise undulatus, kommt zum Vorschein. Ansonsten versinkt der heutige Tag bei einstelligen Plusgraden im Dauergrau. |
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14.12.2016 Mi |
Der mitteleuropäische Höhenrücken steilt sich keilförmig Richtung Skandinavien auf, wird aber durch einen nach Südosten ablaufenden Kurzwellentrog an seiner Ostseite eingedellt. Dieser bewirkt dichte Bewölkung, aus der es am Morgen leicht nieselt. Später wird Stratus durch Stratocumulus abgelöst, der abends auflockert - ein heller Streifen im Nordosten gegen dichtes Gebräu im Südwesten. |
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15.12.2016 Do |
Hoch Wolfgang spannt sich weiträumig über Europa, sein Zentrum ist in etwa über Polen auszumachen. Eine von Skandinavien herum geholte kühlere Luftmasse sickert ein, die Temperatur schmiegt sich unter hochnebelartigem Stratus an den Gefrierpunkt. Bild: sat24.com |
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16.12.2016 Fr |
Unverändert liegt das Zentrum von Hoch Wolfgang über dem östlichen Mitteleuropa, wobei anzumerken ist, dass auch der osteuropäische Langwellentrog Richtung Ägäis seit Monatsanfang Bestand hat. Weiterhin herrscht ruhiges Hochdruckwetter, im Gegensatz zu gestern ist es heute nahezu wolkenlos, aber auch kalt. Erst am Nachmittag zieht von Osten her dünner Cirrostratus auf (Bild). |
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17.12.2016 Sa |
Zonal orientiert erstreckt sich eine Zone hohen Bodendrucks mit der Achse Frankreich - Balkan über Europa, in gradientenschwacher Lage dominieren in weiten Teilen Deutschlands Inversionen, verbunden mit Hochnebelfeldern. Nur knapp nördlich der Alpen und über Mitteldeutschland zeigt sich die Sonne, auch der Fläming zählt zu den Begünstigten. Auf eine klare, sehr kalte Nacht folgt ein ruhiger Sonnentag, in schattigen Lagen bleibt es dauerhaft bereift. |
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18.12.2016 So |
Allmählich wandert das Zentrum hohen Bodendrucks nach Irland aus und wird auf "Xander" getauft, ein Höhentrog bewegt sich von Ostsee Richtung Alpen. Mit den verbundenen Hebungen ist es heute dicht bewölkt mit Stratus nebulosus, ein Niederschlagsband überquert uns am Morgen mit leichtem Regen und wandert südwärts aus. Schwerer Dunst liegt über der Landschaft, die Pflanzen sind mit glitzernden Wassertropfen benetzt. Auch im weiteren Verlauf nieselt es immer wieder, am Abend treiben Nebelschwaden über die Felder. |
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19.12.2016 Mo |
Der gestern eingeschwenkte Höhentrog ist südwestlich Richtung Elsass abgetropft, Hoch Xander hat die Position von Wolfgang übernommen und erstreckt sich vom Mittelmeer bis zur Ostsee. Der Vormittag verläuft grau-sam mit Nebel, Hochnebel und Dunst, allerdings niederschlagsfrei bei leichten Plusgraden. Nachmittags bessert sich die Sichtweite, jedoch ohne Wolkenlücke bleibt es bedeckt mit Sc str op. |
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20.12.2016 Di |
Am Westrand von Hoch Zander liegend strömt von Südosten her Festlandluft ein, durch den Föhneffekt im Lee des Erzgebirges ist es am Morgen wolkenlos. Unter dem klaren Himmel bei leichtem Frost bildet sich Reifglätte auf den Straßen, die aufgehende Sonne scheint als rote Scheibe durch die gealterte Festlandluft. Doch am Mittag drückt von Osten her Hochnebel herein, der sich bis zum Abend zäh hält. |
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21.12.2016 Mi |
Ein unerhört breiter Höhentrog erstreckt sich über dem gesamten Nordatlantik und dehnt sich ostwärts aus, Hoch Zander samt korrespondierendem Rücken verlagert sich ostwärts, hält aber heute noch den antizyklonalen Einfluss aufrecht. Die bodennahe Strömung hat allerdings schon auf Südwest gedreht, heute erweist sich das Lee des Thüringer Waldes als "Glücksbringer", sprich Auflösen des Hochnebel mit Sonnenschein. Wieder war die Nacht frostig mit reifglatten Straßen, am kürzesten Tag des Jahres steigt die Temperatur auch tagsüber nur knapp über den Gefrierpunkt. |
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22.12.2016 Do |
Mit der wellenden Front von Tief "Zarina", deren Zentrum sich über die Grönlandsee bewegt, startet der Atlantik einen Angriff auf das europäische Hochdruckbollwerk. Allmählich setzt eine Zonalisierung ein, der Höhenrücken wird "plattgebügelt", die Frontalzone verlagert sich südwärts und streift am Abend Norddeutschland. Bei Sonnenaufgang ist es, abgesehen von dünnem Cirrus noch wolkenlos und kalt, zum 3. Mal in Folge Reifglätte. Doch schon ist im Nordwesten das Wolkenband der Front zu erkennen, die sich ausgesprochen langsam nähert. Am Nachmittag bedeckt sich der Himmel zügig mit Altostratus opacus, in Folge überquert ein schleifendes Niederschlagsband den Fläming. |
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23.12.2016 Fr |
Orkantief "Antje" bewegt sich nördlich von Schottland Richtung norwegische Küste, ist aber zu weit entfernt, um für eine Gradientenverschärfung im Fläming zu sorgen. Der Tag beginnt ruhig mit dünnem Cirrostratus, nach Durchzug einiger Stratocumulus-Flocken klart es am Nachmittag völlig auf - Venus steht blendend hell am südlichen Abendhimmel. |
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24.12.2016 Sa |
In der Nacht hat uns die teilokkludierte Front von Antje mit leichtem, konvektivem Niederschlag überquert, der folgende Höhentrog läuft zügig ostwärts ab. Postfrontal stellt sich eine milde westliche Strömung ein, es bleibt zunächst bedeckt mit Schicht- und Haufenschichtwolken. Pünktlich zum Sonnenuntergang reißt die Wolkendecke auf und hinterlässt kurz vor der Bescherung ein irrsinnig schönes Farbenspiel - ein schönes Geschenk für den langjährigen Wolkenbeobachter. Allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest! |
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25.12.2016 So |
Die Warmfront des nächsten Tiefs namens "Barbara" mit Zentrum bei Island nähert sich, doch schon vor Eintreffen derselben beginnt es in der 2. Nachthälfte mit unterschiedlicher Intensität zu regnen. Bei milder Temperatur lässt der Regen am Nachmittag nach, die Regen- und Haufenschichtwolken bleiben uns jedoch bis zum Abend erhalten. |
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26.12.2016 Mo |
Mit hoher Geschwindigkeit nähert sich die Kaltfront von Orkantief Barbara, deren Zentrum bei Trondheim liegt, von Nordwesten her. Nachdem am Vormittag Cumulus und Stratocumulus in verschiedenen Höhen dominiert, trifft die scharf definierte Front kurz vor 13 Uhr mit einem kräftigen Regenschauer ein. Postfrontal kühlt es sich kaum ab, nach sehr milder zweistelliger Temperatur am Vormittag folgt eine erwärmte maritime Luftmasse mit zeitweisem Aufklaren (Bild). Begleitet wird dies von einem verschärften Druckgradienten zwischen dem schnell anschwellenden Hoch "Yörn" über Frankreich und einem Randtief über der Ostsee, am Abend erreicht die Windstärke in Böen Bft. 7. |
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27.12.2016 Di |
Hoch Yörn samt stützendem Höhenrücken wölbt sich über Westeuropa bis zum Nordmeer auf, der Fläming liegt an der Rückseite eines osteuropäischen Langwellentrogs. Noch immer ist eine lebhafte nordwestliche Strömung zu verzeichnen, bei typischem Rückseitenwetter jagen zerfetzte Haufenwolken nach Südosten. Im Tagesverlauf lässt die Windstärke nach, es bleibt weiterhin mild. |
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28.12.2016 Mi |
Am Ostrand des westeuropäischen Hochs hat sich eine nördliche Höhenströmung eingestellt, parallel dazu schleift die Warmfront eines Grönlandtiefs über den Osten Deutschlands. Strukturloser Stratus überzieht den Himmel, ein nahezu perfektes Einheitsgrau mit gelegentlichem Nieselregen. |
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29.12.2016 Do |
Großwetterlage HM (Hoch Mitteleuropa), Hoch Yörn verlagert sein Zentrum allmählich ostwärts. Anfänglicher Hochnebel transformiert tagsüber zu locker gewelltem Stratocumulus str perlucidus, kurz nach Sonnenuntergang klart es von Westen her endlich auf. Letzte Strahlen unseres Sterns hinterlassen bei fast perfekter Windstille einen rosa Schimmer auf höher liegende Wolkenfragmente. |
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30.12.2016 Fr |
Hoch Yörn erstreckt sich von der Biskaya bis zu Ukraine und hält die Frontensystem von Nordmeertief Corinna fern. Der Fläming liegt heute auf der sonnigen Seite, nach einer klaren, kalten Nacht ist es, abgesehen von kleinen Fractus - Fetzen wolkenlos, in schattigen Lagen bleibt es bereift. |
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31.12.2016 Sa |
Der uns fast den gesamten Monat begleitende Langwellentrog über Osteuropa ist endlich abgetropft, die europaweite Hochdruckzone flacht ab und macht Platz für die Frontalzone, die sich im Norden Deutschlands mit dichter Bewölkung bemerkbar macht. Mitteldeutschland hingegen wird noch nicht beeinflusst, nach einer weiteren klaren, frostigen Nacht dominiert am letzten Tag des Jahres Reif und stahlblauer Himmel. |
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