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Wetter und Wolken Januar 2017 im Fläming |
Zu den Wetterdaten: |
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Datum |
Bericht |
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01.01.2017 So |
Hauptdarsteller zu Beginn des neuen Jahres sind 3 Druckgebilde, die sich um die europäische Vormachtstellung streiten: Hoch Yörn, das Richtung Südosteuropa auswandert, Tief Corinna über Nordeuropa und ein Hoch mit dem eigenwilligen Namen "Zhygimont", das südwestlich von Island liegt und den Atlantik abriegelt. Corinna spaltet sich auf in zwei Teiltiefs - über Skandinavien und Karelien - und entsendet eine zonal orientierte, wellende Kaltfront, die von Norden her auf Deutschland übergreift. Haarscharf befindet sich der Fläming heute auf der sonnigen Seite (Bild 2, Quelle sat24.com), lediglich am fernen Nordhimmel sind Schichtwolken zu erkennen, die den Norden überziehen. Ansonsten ist es, abgesehen von Kondensstreifen- Cirrus wolkenlos, die Quecksilbersäule klettert nur knapp über den Gefrierpunkt. |
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02.01.2017 Mo |
In den Morgenstunden fällt der erste Schnee im meteorologischen Winter 2016/17, die Kaltfront von Tief Corinna hat den Fläming am Vormittag überquert. Die Höhe der Schneedecke bleibt jedoch bescheiden, etwa 1cm wird gemessen. Postfrontal bleibt es bedeckt mit grauem Stratus nebulosus opacus, die Temperatur pendelt um die 0°C-Marke. |
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03.01.2017 Di |
Hoch Zhygimont blockiert weiterhin den Atlantik, über dem Nordmeer setzt die Zyklogenese von Sturmtief "Axel" ein. Dieses bewegt sich zügig Richtung Ostsee, der Druckgradient verschärft sich zunehmend. Am Mittag erreicht uns die Warmfront mit Schneeregen, der bei zunehmender Windstärke in skaligen Dauerregen übergeht. Nach einer kurzen Pause setzt gegen 18 Uhr Schneefall ein, die Flugbahn der Flocken nimmt eine zunehmend horizontale Lage ein. |
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04.01.2017 Mi |
Sturmtief Axel beginnt sich über der Ostsee aufzufüllen und übernimmt die Rolle eines steuernden Zentraltiefs, die zugehörige Kaltfront überquert den Fläming am Vormittag. Postfrontal fließt labil geschichtete Polarluft ein, in der Nordhälfte Deutschlands lösen vereinzelte Kaltluftgewitter aus.
Durch die Labilisierung, verbunden mit konvektiven Umlagerungen wird der allmählich fallende Gradient überkompensiert, noch am Nachmittag werden stürmische Böen registriert. Zerrissene Haufen- und Haufenwolkenschichtwolken wechseln sich ab mit dunklen Schauerstraßen, die sich am Nachmittag zeitweise lichten (Bild 1).
Gegen 16 Uhr nähert sich von Norden her eine scharf umrissene Konvergenzlinie, wie eine schwarze Wand. Und tatsächlich folgen mehrere Blitze, 16:11 Uhr ein knallender Naheinschlag (Erdblitz, gesichtet) in weniger als 300 m Entfernung!
Danach ein kurzer, heftiger Schneeschauer und schnell Richtung Minusgrade fallende Temperatur. Am Abend ergiebiger Schneefall, ein spannender Vollwettertag mit viel Schnee und dem ersten Gewitter des Jahres! |
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05.01.2017 Do |
Weiß verschneit und frostig glitzernd erwachen die Fläminglandschaften, an der Rückseite des sich nach Osten verabschiedenden Sturmtiefs ist arktische Kaltluft vom Typ xA nach Mitteleuropa vorgedrungen. Von den britischen Inseln aus weitet sich ein Hochdruckkeil Richtung Nordsibirien aus, das skandinavische Teilzentrum erhält den ersten antizyklonalen weiblichen Namen des Jahres "Angelika". Bei kaltem Nordwind herrscht heute Dauerfrost, Altocumulus stratiformis perlucidus löst sich am Vormittag weitgehend auf und wird von zerrissenem Cumulus humilis ersetzt. Am Abend wird es bitter kalt, die Quecksilbersäule befindet sich im freien Fall. |
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06.01.2017 Fr |
Bis an die libysche Küste erstreckt sich ein osteuropäischer Höhentrog, wogegen sich im Bodendruckfeld die Antizyklone Angelika weitläufig über Zentraleuropa erstreckt. Nach einer sehr kalten Nacht mit zweistelligen Minusgraden ist es sonnig und dauerfrostig, abends sinkt die Temperatur wieder ins bodenlose. |
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07.01.2017 Sa |
Von Nordnordwest nähert sich das okkludierende Frontensystem des Skandinavientiefs "Benjamin" und beschert dem Nordwesten Deutschlands teils gefrierenden Regen. Im Fläming zieht nach strengem Nachtfrost monotoner Stratus nebulosus auf, am Abend beginnt es wieder zu schneien. |
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08.01.2017 So |
Das kleine Tief Benjamin penetriert die Hochdruckzone um Angelika, die ihr Zentrum nach Westfrankreich verlagert hat. Um das Hoch wird etwas mildere Meeresluft herum geholt, die Temperatur klettert heute wieder über den Gefrierpunkt - am Nachmittag setzt wieder leichter Schneefall ein. |
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09.01.2017 Mo |
Eine wieder geschlossene Hochdruckzone erstreckt sich vom Atlantik über Mitteleuropa bis zum Ural, verlagert sich leicht südostwärts und wird vom Frontensystem des Islandtiefs "Caius" angegriffen. Zunehmend dichter Nebel breitet sich aus, beim Blick nach oben gewahrt man unstrukturierten Stratus nebulosus, während die Temperaturkurve fast linear am Gefrierpunkt entlang schlittert. |
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10.01.2017 Di |
Die Kaltfront von Tief Caius hat den Westen Deutschlands mit einem meridional orientierten Niederschlagsband (im Süden Schnee, im Norden Regen) erreicht, prallt aber an der mittlerweile über Osteuropa liegenden Antizyklone Angelika ab und löst sich auf. Ein dunkler Altostratus-Schirm bleibt Richtung Südosten offen, so dass die aufgehende Sonne ein paar darunter liegende Stratocumulus-Flocken rötlich aufleuchten lässt. Danach klart es auf, auf einen sonnigen Tag folgt eine klare Frostnacht. |
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11.01.2017 Mi |
Umstellung der Wetterlage auf Wz (West zyklonal), das schnell laufende Randtief "Dieter" greift das europäische Hochdruckbollwerk mit einem okkludierenden Frontensystem an. Diese Attacke ist erfolgreicher als die gestrige, bedrohlich schnell nähert sich von Nordwesten her ein Niederschlagsband. Zunächst zeigt sich, wie gestern, im Südosten die rot aufgehende Sonne in einem schmalen Wolkenriss, der Rest ist bedeckt mit Stratus (Untergrenze etwa 1 km). Heftiger Schneefall setzt am Nachmittag ein, es folgt leichtes Tauwetter, gepaart mit abendlichen Regenschauern. |
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12.01.2017 Do |
Ein bedrohliches Szenario bahnt sich an: Caius hat über der Norwegischen See die Rolle eines Zentraltiefs übernommen. Gekoppelt an einen Kurzwellentrog nordwestlich von Schottland kommt es zur Zyklogenese des schnell laufenden Wellentiefs "Egon", laut aktueller Prognose soll es sich zu einem Orkantief vertiefen und morgen Vormittag den Fläming überqueren. Bis dahin bleibt es bei der westlichen Strömung, ehe mit der Annäherung des Orkans die Richtung auf Süd eindreht. Bei leichten Plusgraden ist der Himmel bedeckt mit dichtem Cumulus und Stratocumulus, ein paar kontrastreiche Crepuscularstrahlen dringen durch die Wolkenschicht. |
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13.01.2017 Fr |
Egon zieht wie geplant seine Bahn knapp nördlich von Berlin Richtung Polen und hat schon in der Nacht und am Morgen vor allem der Südwesthälfte Deutschlands heftige Orkanböen und starken Schneefall beschert. Das Starkwindfeld verlagert sich am Vormittag ostwärts und trifft das Erzgebirge, der Fläming verbleibt dagegen in der Nähe des Zentrums gradientenarm, der gelegentlich auffrischende Wind dreht am Vormittag erwartungsgemäß von Süd auf West. Am Mittag setzt leichter Schneefall ein, insgesamt hat das Sturmereignis hier nahezu keine Spuren hinterlassen. |
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14.01.2017 Sa |
Die drei Tiefs Caius, Dieter und Egon führen über Nord- und Mitteleuropa einen Dreiertanz auf, in der Nacht trifft ersteres zum zweiten Mal mit einer Konvergenzlinie ein und verstärkt die Schneedecke mit etwa 2 cm Neuschnee. Stratus opacus nebulosus wird gegen 13 Uhr von zerrissenen Haufenwolken abgelöst, in Folge klart es, begünstigt durch den skandinavischen Föhneffekt, zeitweise auf. |
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15.01.2017 So |
Es wintert massiv ein, an der Rückseite eins Langwellentrogs strömt von Nordnordwest her feuchtkalte Polarluft in den Osten Deutschlands ein. Ununterbrochen schneit es leicht, aber nachhaltig, der Fläming verwandelt sich mit zweistelligen Schneehöhen in ein Winter-Wunderland. |
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16.01.2017 Mo |
Obwohl sich noch ein weit ausgreifender Langwellentrog über Mitteleuropa erstreckt, spannt sich am Boden eine Hochdruckbrücke von der Biskaya Richtung Westrussland auf, das zugehörige antizyklonale Zentrum wird auf den Namen "Brigitta" getauft. Das Schneefallgebiet ist nach Südosten abgezogen, die dichte Wolkenschicht lichtet sich am Vormittag zeitweise auf. Bei leichtem Dauerfrost ziehen am Nachmittag wieder Haufenschichtwolken auf, diese bedecken bis zum Abend den Himmel. |
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17.01.2017 Di |
Großwetterlage BM, Hoch Brigitta erstreckt sich als Brücke zonal orientiert über Mitteleuropa. Durch zeitweises Aufklaren sank die Temperatur nachts in den mäßigen Frostbereich, am Morgen liegt im Südosten ein Streifen Stratocumulus vor der Sonne (Bild). Doch urplötzlich zieht gegen 10 Uhr von Norden her Nebel/Hochnebel herein, unser Heimatstern scheint noch scharf umrissen hindurch - Stratus translucidus. So schnell wie der Spuk begann, ist er auch schon nach einer Stunde wieder verschwunden, der Rest des Tages verläuft wolkenlos bei schwachem Nordwestwind. |
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18.01.2017 Mi |
Die europäische Hochdruckbrücke verlagert sich leicht nach Süden, was nordeuropäischen Tiefs ermöglicht, mit ihren Ausläufern auf den Norden Deutschlands überzugreifen. Auch der Fläming wird mit tief liegendem Stratus nebulosus überzogen, lediglich im fernen Süden zeigen sich noch Aufhellungen. Ansonsten - leichter Frost und nahezu windstill. |
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19.01.2017 Do |
Unverändert liegt die Hochdruckzone über Europa, wird aber an der Nordflanke von der Warmfront eines namenlosen Tiefs über der Barentssee "angeknabbert". Bei anhaltendem leichten Dauerfrost überzieht Hochnebel die Landschaften, etwas Raureif ist an Bäumen auszumachen. Doch am späten Vormittag wandelt sich das Bild, der Stratus reißt auf, darüber erscheint relativ hoch (fast 2km) liegender Stratocumulus stratiformis perlucidus. Und tatsächlich steigt am Nachmittag die Höhe der Wolkenunterkante auf über 2000 m an, so dass definitionsgemäß die Wolkengattung wechselt - von Sc zu Ac. |
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20.01.2017 Fr |
Allmählich kippt die Hochdruckbrücke im Uhrzeigersinn ab, in der Nacht zum Sonnabend erstreckt sich die Achse auf einer Linie Nordsee - ägäis. Nördlich davon strömt feuchte und etwas mildere Meeresluft ein, bei leicht sinkendem Bodendruck nähert sich die Quecksilbersäule von unten her dem Gefrierpunkt. Locker gewellte Haufenschichtwolken bedecken am Vormittag den Himmel, hin und wieder blitzt die Sonne durch eine kleine Wolkenlücke. Völlig unerwartet klart es am Mittag auf, bis zum Abend ist es weitgehend wolkenlos. |
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21.01.2017 Sa |
Ein weiterer Hochdruckkern bildet sich über Dänemark aus, es bleibt bei ruhigem, antizyklonal geprägtem Wetter. Heute sinkt von Nordwesten her eingetragene, feuchte Nordseeluft ab, es ist bedeckt mit strukturlosem Hochnebel. Bild: sat24.com |
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22.01.2017 So |
Hoch Brigitta mit Zentrum über den Karpaten liegt weiträumig über Europa, ein Keil erstreckt sich Richtung britische Inseln. Die Zufuhr feuchter Luft aus Nordwesten ist unterbrochen, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt scheint die Sonne von einem wolkenlosen Himmel. Die Schneedecke hält sich allerdings noch prächtig und ist nur wenig zusammengesackt / sublimiert, noch werden fast 10 cm gemessen. |
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23.01.2017 Mo |
Brigitta liegt über dem schwarzen Meer und kalbt eine neue Antizyklone namens "Christa" bei England, insgesamt bleibt die Wetterlage BM (Brücke Mitteleuropa) erhalten. Wieder dringt von Nordwesten her feuchte Luft verbunden mit Hochnebel vor, nach mäßigem Nachtfrost ist die Landschaft mit Raureif überzogen. |
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24.01.2017 Di |
Die Antizyklone Christa hat Brigitta abgelöst, das Zepter für Mitteleuropa in die Hand genommen und erstreckt sich von den britischen Inseln bis zum schwarzen Meer. Unter einer Absinkinversion strömt von Norden her weiterhin feuchte Luft ein, die Hochnebelschicht bleibt uns erhalten. Die zunehmend stärkere Reifschicht an Bäumen ist zwar erfreulich, dagegen sind teilweise glatte Straßen durch Reif und leichten Schneegriesel nicht sehr erbaulich. |
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25.01.2017 Mi |
Ruhiges Hochdruckwetter, das Hochzentrum verlagert sich langsam ostwärts, in der feuchten Grundschicht bleibt es bedeckt mit Hochnebel. Durch die tagelange gradientenschwache Lage hat sich in der gealterten Luftmasse die Feinstaubbelastung in weiten Teilen Deutschlands bedenklich erhöht (Bild: Umweltbundesamt, verkleinert). |
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26.01.2017 Do |
Im 500 hPA-Niveau hat sich eine Omegalage eingestellt, das Zentrum des Höhenhoch liegt über Dänemark und wird von zwei Trögen flankiert. Im Bodendruckfeld dagegen liegt das Zentrum weiter ostwärts über Ostpolen und wurde auf den Namen "Doris" getauft. Völlig überraschend reißt am Morgen die Hochnebelschicht auf, erfreulicherweise dringt die Sonne durch letzte Wolkenreste (Bild), im weiteren Verlauf folgt ein strahlend blauer Himmel, einhergehend mit leichtem Tauwetter. |
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27.01.2017 Fr |
Hochdruckrandlage an der Nordwestseite von Doris, nach einer weiteren Frostnacht erwacht der Tag kalt und wolkenlos. Ein kühler böhmischer Wind weht von Südosten, es ist weiterhin wechselfrostig. |
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28.01.2017 Sa |
Das wellende Frontensystem von Schottlandtief "Gordon" prallt an der allgegenwärtigen Antizyklone Doris ab und schleift meridional orientiert über Westeuropa. Die Großwetterlage S a (Süd antizyklonal) hat sich eingestellt, nach einer kalten Nacht bleibt es tagsüber dauerfrostig und wolkenlos. Nach wie vor hält sich die Altschneedecke furios, obwohl sie auf 5 cm zusammengesackt ist (Bild). |
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29.01.2017 So |
Zögernd nähert sich von Westen her die maskierte Kaltfront von Gordon, begleitet von einem Höhentrog, dessen Amplitude sich verkürzt und über Norddeutschland schwenkt. Es wird milder, bei auf Südwest drehendem Wind erscheinen am Mittag erste Felder Altocumulus stratiformis perlucidus translucidus. Dieser verdichtet sich zeitweise zum opacus, lockert aber rechtzeitig zum Sonnenuntergang auf und lässt ein prachtvolles Abendrot mit einer oberen Lichtsäule erstrahlen. |
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30.01.2017 Mo |
An der Südspitze eines skandinavischen Trogs setzt ein Abtropfprozess ein, das kleine korrespondierende Bodentief "Hubert" bewegt sich von der Nordsee her auf den Fläming zu. Am Vormittag kann das typische Szenario bei Annäherung einer Warmfront beobachtet werden - zunehmend dichter werdender Altostratus mit Übergang in Nimbostratus. Am Mittag setzt Dauerregen ein, der bis in die Nacht anhält. Bild: Deutscher Wetterdienst, verkleinert. |
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31.01.2017 Di |
Direkt über unseren Köpfen liegt heute das zyklonale Zentrum von Hubert, das Bodentief füllt sich allmählich auf, wogegen das zugehörige Höhentief weiter existent bleibt. Dieses wandert nach Tschechien aus und wird nun definitionsgemäß als Kaltlufttropfen angesprochen. Bei leichtem Tauwetter bleibt es bedeckt mit grauem Stratus, die Schneedecke schmilzt nur langsam dahin. |
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