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Flämingwetter

Wetterbeobachtungen - der Juli 2016

Zu den Wetterdaten:
Juli 2016

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Prognosen

Wetter Juni 2016

Wetter August 2016

Datum

Bericht

Bild

01.07.2016 Fr

Ein breiter Höhentrog erstreckt sich am Monatsbeginn über Westeuropa, eingelagert ist das Zentraltief Oliane mit Zentrum zwischen Island und Schottland. An der Vorderseite gelangt in einer südwestlichen Strömung Warmluft in den Fläming, die Temperatur steigt auf hochsommerliche Werte.

Doch von einem ungestört blauen Firmament kann zunächst nicht die Rede sein, mehrschichtige Bewölkung verdeckt häufig die Sonne. Das ändert sich jedoch am Nachmittag, scharf konturierter Cirrus uncinus (Bild) dominiert bis zum Sonnenuntergang - ein schöner Sommertag.

Cirrus uncinus Anfang Juli

02.07.2016 Sa

Tief Oliane verlagert sich ostwärts Richtung norwegische See, die zugehörige Kaltfront überquert uns gegen 9 Uhr mit einem kurzen Graupelschauer.

Postfrontal kühlt es deutlich ab, es bleibt zunächst bedeckt mit dichtem Stratocumulus, hin und wieder leichter Regen. Doch gegen 17 Uhr klart es von Westen her fast schlagartig auf, es folgt ein lockerer Mix aus Cirrus, Altocumulus und Stratocumulus.

postfrontales Aufklaren

03.07.2016 So

Zwischen Nordmeertief Oliane und Alpenhoch Yogi hat sich eine westliche Strömung eingestellt, diese ins im Süden leicht antizyklonal, im Norden zyklonal konturiert.

Dicht gestaffelte Haufenwolken verdecken am Mittag die Sonne, doch am Nachmittag zeigen sich immer größere Wolkenlücken. Es folgen längere sonnige Abschnitte, bei frischem Westwind ist es mäßig warm.

Lockerer Cumulus

04.07.2016 Mo

Hoch Yogi verlagert sich langsam nach Nordosten, die noch vorhandene westlich zyklonale Strömung (Wz) schwächt sich durch fallenden Druckgradient deutlich ab.

Heute wird Cumulus zeitweise durch Altocumulus stratiformis überlagert, wie gestern ist es mäßig warm - ruhiges Sommerwetter.

05.07.2016 Di

Auf den Nordwesten Deutschlands greift das okkludierende Frontensystem von Nordseetief "Renate" über, selbiges wird von einem Höhentrog begleitet und verlagert sich im Tagesverlauf zügig ostwärts Richtung Baltikum.

 

 

Ziemlich tief liegender (2-3 km Höhe) Altocumulus stratiformis zeigt sich zum Tagesbeginn abwechselnd in den Unterarten opacus und translucidus, zusätzlich perlucidus. Gegen 14 Uhr wandelt sich das Bild schlagartig, bei Eintreffen des Trogs bringt eine kompakte Schauerzelle kurzen, aber kräftigen Regen.

 

 

Eine Steigerung folgt gegen 16:15 Uhr, eine lebhaft blitzende Gewitterzelle streift uns im Süden mit weiterem Niederschlag. Danach zeigen sich rundum schöne Cumulonimben, bis zum Abend ist es wechselnd bewölkt bei immer wieder auffrischendem Westwind.

Eine kompakte Schauerzelle

Cumulonimbus im Nordosten

06.07.2016 Mi

Rückseitig der sich über der Ostsee auffüllenden Zyklone Renate dreht die Strömung auf Nordwest, durch den sich nähernden Azorenhochkeil "Zacharias" hat sich ein deutlicher Druckgradient eingestellt.

Frischer, in Spitzen stürmischer Nordwestwind treibt Cumulus vorbei, der bis zur Größe eines congestus erscheint, hin und wieder fallen ein paar Regentropfen.

Regen aus einer Cumuluswolke

07.07.2016 Do

Zwischenhoch Zacharias verlagert sich ostwärts über Deutschland und bringt verbreitet sonniges Wetter, jedoch nähert sich die Warmfront von Islandtief "Schebika" und erreicht den äußersten Nordwesten.

Lockere Haufenwolken dominieren zunächst, am späten Nachmittag zieht Cirrus, gefolgt von Cirrostratus auf. Es entfacht sich ein prachtvolles Halo-Feuerwerk an horizontal orientierten Eisplättchen: ein bunter Zirkumzenitalbogen, gefolgt von beidseitigen hellen Nebensonnen.

Stundenlang kann das Schauspiel verfolgt werden, bis zum Sonnenuntergang leuchten die Kristalle in phantastischen Farben!

Cirrus zieht auf

Sehr helle linke Nebensonne

ein prägnanter Zirkumzenitalbogen

Bunte rechte Nebensonne

08.07.2016 Fr

Ein markanter Kurzwellentrog passiert die Nordhälfte Deutschlands, begleitet vom wellenden Frontensystem von Tief Schebika, dessen Zentrum über der norwegischen See lokalisiert ist.

Zunächst scheint die Sonne durch Cirrostratus nebulosus, darunter schiebt sich am Mittag Altostratus, überwiegend in der Unterart translucidus.

Hochsommerliche Wärme folgt am Nachmittag mit zunehmender Schwüle - das Eintreffen des Trogs wird von einer Gewitterlinie begleitet, die rasend schnell den Fläming überquert. Eine mäßige Blitzfrequenz wird registriert, ein kurzer Platzregen, danach lockert die Bewölkung allmählich auf.

09.07.2016 Sa

Rückseitig des Kurzwellentrogs hat frische Meeresluft den Norden Deutschlands geflutet, doch schon beginnt das Barometer wieder zu steigen. Der nächste Ableger des Azorenhochs in Form der Antizyklone Axel nähert sich von Südwesten her und bringt sonniges Wetter.

Der zunächst noch frische Nordwestwind flaut im Tagesverlauf ab, dichter Stratocumulus lockert am Nachmittag zügig auf. Man spürt förmlich das Nahen der warmen Luftmasse, obwohl es aufklart, wird es fast stündlich wärmer. Gegen 20 Uhr zeigt sich ein phantastisch konturierter Cirrus fibratus (Bild), erst nach Sonnenuntergang ziehen von Westen her die nächsten Schichtwolken auf.

Sehr schöner Cirrus fibratus

10.07.2016 So

In der Nacht hat uns die Warmfront vom dipolartigen Schottlandtief "Tiba" ohne Niederschlag überquert, Hoch Axel gewinnt weiter an Einfluss und wird von einem breiten Höhenrücken gestützt. Im Warmsektor liegend steigt die Temperatur auf hochsommerliche Werte, am Nachmittag wird die 30°C-Marke überschritten - der erste Hitzetag des Monats Juli.

 

 

Mittelhohe und hohe Wolken dominieren, Es zeigen sich alle Gattungen von Eiswolken in verschiedenen, zeitweise schnell wechselnden Arten und Unterarten. Fein ziselierter Cirrocumulus stratiformis erscheint für wenige Minuten und zerfällt schnell in größere Strukturen, auffällig sind auch Cirrus lenticularis und spissatus.

 

 

Nach Durchzug eines großen Feldes Cirrostratus nebulosus zeigt sich immer häufiger Altocumulus stratiformis (Ac str), der die Eiswolken unterlagert. An einem in Entstehung befindlichen Ac zeigt sich ein schönes Irisieren an feinen Wassertröpfchen (Bild 3), das aber auch nur flüchtig zu beobachten ist. Bis zum späten Abend ist es hochsommerlich warm - die 16°C- Isotherme im 850 hPa-Niveau erreicht den Fläming.

Feiner Cirrocumulus stratiformis

Cc str

Irisieren an einem Wolkenfetzen

11.07.2016 Mo

Begleitet von einem kurzwelligen Randtrog nähert sich die Kaltfront von Tief Tiba und beginnt, die subtropische Luftmasse von Nordwesten her auszuräumen.

Vorher wird es jedoch nochmals hochsommerlich warm, bis zum Mittag zeigt sich vereinzelt Cirrus, vorübergehend dünner Cirrostratus und Altocumulus. Bevor mehrschichtige Bewölkung den Himmel bedeckt, zeigt sich Nordosten reinweißer Cirrocumulus lenticularis. Der Durchzug der schwach ausgeprägten Front erfolgt niederschlagsfrei, am Abend klart es sogar zeitweise wieder auf.

Cc lenticularis

12.07.2016 Di

In höheren Luftschichten nähert sich von Westen her ein Langwellentrog, während die - am Standort nur schwach wetteraktive - Kaltfront von Skandinavientief Tiba über dem Südosten Deutschlands ins Schleifen gerät.

Nur zögerlich wird die warme Luftmasse von Westen her ausgeräumt, erst am späten Abend entschwindet 10°C-Isotherme südostwärts. Unter lockeren Haufenwolken steigt die Quecksilbersäule wieder auf sommerliche Werte, am Nachmittag zieht zusätzlich milchiger Altostratus auf (Bild).

13.07.2016 Mi

Die spannende Wetterlage TrM (Trog Mitteleuropa) stellt sich ein, selbiger verlagert sich langsam ostwärts und beschert uns zunehmend labile Schichtung, verbunden mit veritablen Hebungen.

 

 

 

 

Schon am Vormittag treffen uns erste Regenschauer, am Mittag folgt kurzer Starkregen aus einem Cumulonimbus calvus. Drei Blitze werden registriert, doch schnell wandert der Cb nach Nordosten aus. Nach einer kurzen sonnigen Phase folgt um 15 Uhr die nächste Gewitterzelle, wieder mit Platzregen und ein paar Blitzen verbunden.

 

 

 

Es geht munter weiter, 16:30 Uhr folgt eine weitere Schauerzelle (Bild 2), die sich ihrer Blitzlast allerdings schon vorher entledigt hat.

 

 

 

Der Höhepunkt folgt kurz vor 18 Uhr, der nächste Cumulonimbus folgte mit hoher Blitzfrequenz und dem Habitus einer Superzelle! Shelfcloud, Wallcloud und eine hereinrasende Tailcloud waren zu beobachten (Bild 3 und 4), allerdings zeigte die Radarsignatur nur schwache Reflektivität.

Wieder hatte die Zelle kurz vor dem Eintreffen ihren Höhepunkt überschritten, es blieb bei mäßigem, aber länger anhaltendem Regen. Mit 4 Gewittern und tollen Bildern bleibt ein phantastischer Vollwettertag in Erinnerung.

Junger Cumulonimbus

Wie eine Superzelle

Bedrohliche Schauerzelle

Die Tailcloud rast herein

14.07.2016 Do

An der Vorderseite des mitteleuropäischen Trogs verlagert sich Tief "Ulrike" auf einer Vb-ähnlichen Zugbahn nordwärts und versorgt die Oder-Neiße-Regionen mit lang anhaltendem Regen.

Der Fläming liegt knapp westlich davon, mittelhohe Schichtwolken verdecken aber auch hier das Licht der Sonne. Am Abend zeigt sich die Luftschichtung deutlich hebungsfreudiger, viele kleine Schauerzellen jagen von Westen heran, insgesamt ein kühler Tag.

Cumulus unter Altostratus

15.07.2016 Fr

Der Trog tropft Richtung Italien ab, im Gegenzug breitet sich Hoch "Burkhard" in Form einer Hochdruckbrücke über Europa aus. Doch von strahlendem Sonnenschein kann heute noch keine Rede sein, dichter Cumulus und Stratocumulus bedecken den Himmel. Erst am späten Nachmittag zeigen sich erste Wolkenlücken, es ist sehr kühl.

16.07.2016 Sa

Zentraltief "Vanessa" südöstlich von Island entsendet ein Frontensystem und greift von Nordwesten her die Hochdruckbrücke an, präfrontal erreicht die 10°C-Isotherme im 850 hPa-Niveau den Fläming.

 

 

 

Lockere Haufenwolken lösen sich am Mittag auf, gegen 14 Uhr folgen die ersten Vorboten der Warmfront - fein ziselierter Cirrocumulus stratiformis in verschiedenen, schnell wechselnden Unterarten.

 

 

 

Kurz darauf gesellt sich wenig tiefer liegender Altocumulus dazu, eine kleine HPC (Hole Punch Cloud) erscheint im Südosten. Um 16 Uhr verdichten sich die mittelhohen Wolken, die Wolkengattung Ac bleibt aber bestimmend und wird nicht, wie häufig bei Annäherung einer Warmfront, durch Altostratus substituiert.

 

 

 

Noch tiefer liegende Haufenschichtwolken folgen in zwei Etagen - Stratocumulus stratiformis duplicatus, die obere Schicht in den Unterarten perlucidus translucidus, darunter die Unterarten opacus radiatus. Insgesamt bleibt ein warmer Sommertag in Erinnerung, am Grillabend flaut selbst der leichte Westwind ab.

Feiner Cirrocumulus

Eine kleine HPC

Stratocumulus stratiformis duplicatus

17.07.2016 So

Mit skaligem Regen überquert uns am Vormittag die Warmfront von Vanessa, die Kaltfront dagegen kommt über Norddeutschland ins Schleifen.

Bis zum Mittag dominieren die Regenwolken, etwa 3mm Niederschlag werden gemessen. Danach reißt die dichte Wolkendecke auf, in schwülwarmer Luft schießen Haufenwolken zum Cumulus congestus empor.

Am milden Abend verdichtet sich Cirrus fibratus und Cirrocumulus stratiformis, an den hohen Eiswolken können keinerlei Haloerscheinungen beobachtet werden.

18.07.2016 Mo

Hoch Burkhard verlagert sich, gestützt von einem breiten Höhenrücken ostwärts Richtung Mitteleuropa und leitet eine weitere hochsommerliche Phase ein. Lediglich der Nordosten wird noch von der Rückseite eines Richtung Balkan ausgerichteten Trogs erfasst und mit dichten Wolkenfeldern beglückt.

Der Fläming liegt genau an der Grenze, sonnige Phasen wechseln sich ab mit dichtem Sc und Ac, jeweils in der Art stratiformis. Es lockert zunehmend auf, am windstillen Sonnenuntergang zeigt sich ein hübsches Abendrot.

Abendrot an Altocumulus

19.07.2016 Di

Obwohl sich Burkhard weiter ostwärts verlagert, bleiben die nordöstlichen Landesteile wie gestern überwiegend bedeckt, in einer nordwestlichen Strömung wird an der Rückseite eines Tiefs über Osteuropa feuchte Luft herangeführt.

 

Wieder liegt der Fläming im Grenzbereich, dichter Stratocumulus verdeckt am Vormittag die Sonne. Schlagartig klart es am Mittag auf, in der ungehinderten Einstrahlung wird es hochsommerlich warm.

 

Schnell erscheint Cumulus humilis, dieser wächst zeitweise bis zum congestus heran und wird von Altocumulus lenticularis begleitet. Während sich die Haufenwolken schnell wieder verflüchtigen, halten sich die "Lentis" quasistationär bis zum Abend im Lee des Fläming - möglicherweise unterstützt durch die Fläminghöhen.

Junger Altocumulus lenticularis

scharenweise Lentis

20.07.2016 Mi

Großwetterlage HM (Hoch Mitteleuropa), gleichzeitig wird an der Vorderseite eines breiten Höhentroges subtropische Warmluft herangeführt. Diese trifft vor allem den Westen Deutschlands mit einer kurzen Hitzewelle, aber auch im Fläming stellt sich unter antizyklonalem Absinken hochsommerliches Wetter ein.

Lockerer Cumulus löst sich am Nachmittag auf, mit 29°C wird ein Hitzetag nur knapp verfehlt.

Haufenwolken lösen sich auf

21.07.2016 Do

Ein Randtrog an der Trogvorderseite macht sich am Boden als Randtief "Xaveria" bemerkbar uns verlagert sich nordostwärts über Mitteleuropa. Dichter Cirrostratus nebulosus zieht sich über den Himmel, es wird schwülwarm.

Doch die nahenden Niederschlagsfelder beißen sich die Zähne am Finnlandhoch Burkhard aus, das für den Nordosten weiterhin präsent bleibt. Am Nachmittag dünnt sich der Cirrostratus aus, es zeigt sich schwach konturierter Cirrus in allen Arten, auch der seltene castellanus wird sichtbar.

Cirrus in mehreren Arten

22.07.2016 Fr

Der mitteleuropäische Höhenrücken verlagert sich ostwärts Richtung Polen, die Achse des westeuropäischen Trogs folgt und liegt heute über Frankreich. Östlich der Elbe sickert heute trockenwarme Festlandluft ein und beschert uns weiterhin hochsommerliches Wetter.

Bis zum Nachmittag dominieren große Haufenwolken (Cu con), später zeigt sich am Westhimmel der Cirrusschirm von fernen Gewittern. Wieder wird mit 31°C ein Hitzetag registriert, erfreulicherweise passend zur Urlaubszeit.

Haufenwolken am Hitzetag

23.07.2016 Sa

Eine gradientenschwache Hochdruckrandlage hat sich eingestellt, wobei südlich vom Fläming das stark abgeflachte Tief Xaveria weiterhin Hebungen verursacht, verbunden mit gewittrigen Niederschlagsfeldern.

Bis zum frühen Nachmittag ist es bedeckt mit dichtem Cirrostratus, gegen 15 Uhr klart es von Süden her auf. Kleine Felder Cirrus und Cirrocumulus verbleiben (Bild) es wird wieder hochsommerlich warm. Es folgt Cirrus spissatus cumulonimbogenitus und ein angenehm warmer Sommerabend.

Cirrus am Südhimmel

24.07.2016 So

Im Bodendruckfeld sind fast keine Isobaren mehr aufzufinden, nur schwach bilden sich Hoch Burkhard über Südschweden und Tief Xaveria über Süddeutschland ab. Die eingeflossene Festlandluft ist relativ trocken und stabil geschichtet, so dass weiterhin der Hochsommer regiert.

In zunächst etwa dunstiger Luft wachsen locker gestreute Haufenwolken zur mittleren Größe heran, am Vormittag begleitet von dünnem Altocumulus stratiformis translucidus. Dieser löst sich am Nachmittag auf, mit 30°C wird wieder ein Hitzetag verzeichnet.

25.07.2016 Mo

Die Zyklonen "Yvi" und "Ziljana" nördlich von Schottland entsenden eine Kaltfront, die mit einer vorlaufenden Konvergenzlinie auf Deutschland übergreift. Letztere erreicht uns am Nachmittag in Form von hoch aufschießendem Cumulus congestus, davor steigt die Quecksilbersäule wieder auf Hitzegrade.

Vier Schauer treffen zwischen 15 und 21 Uhr den Fläming, der zweite mit kurzzeitigem Starkregen. Trotz kurzzeitiger Abkühlung durch den Niederschlag bleibt es in Folge warm, allerdings bei spürbarer Schwüle.

Wilder Cumulus congestus

26.07.2016 Di

An der Vorderseite eines Trogs über Nordwesteuropa überquert ein markanter Kurzwellentrog den Norden Deutschlands, vorgelagert ist die Kaltfront von Tief Ziljana.

Diese überquert uns mit einem Regenschauer am Morgen, eine nachfolgende Gewitterzelle zieht im Südosten vorbei. Doch schon am Mittag klart es auf, wieder quellen Haufenwolken zu stattlicher Größe empor.

Höhepunkt ist ein Cumulus congestus mit einer flachen Haube (pileus), es ist zwar nicht mehr heiß, aber noch immer hochsommerlich warm.

Cu con mit flachem pileus

27.07.2016 Mi

Die Kaltfront von Nordmeertief Ziljana hat sich abgeschwächt und liegt als Tiefdruckrinne über dem Osten Deutschland, über Westrussland erstreckt sich das mittlerweile 15 Tage alte Hoch Burkhard. Die Rinne füllt sich mit feuchtwarmer Luft, womit die Voraussetzung für die folgenschwangeren Ereignisse geschaffen wird:

 

Der Tag beginnt eher langweilig mit dichtem Cirrostratus nebulosus, aber am Mittag tauchen im Südwesten erste dunkle Wolkenschatten auf. Es nähert sich eine riesige Gewitterzelle, die jedoch zunächst den Anschein erweckt, das sie uns knapp nordwestlich verfehlt. Bedrohliches Dauergrollen hochfrequenter Blitze aus der Ferne Richtung Zerbst ist zu hören, am Standort scheint noch die Sonne links neben gewaltigen Wolkentürmen.

 

Doch ein Blick auf die Niederschlags- und Blitzkarten zeigt, dass sich knapp westlich von uns eine gigantische Multizellen-Linie mit extremer Reflektivität anordnet. Diese nähert sich langsam mit einer Böenfront, dahinter ein dunkelgrüner Niederschlagsvorhang.

 

Um 14 Uhr bricht das Unwetter mit ungeahnter Heftigkeit aus! Wolkenbruchartiger Regen wird begleitet von heftigen und lauten Sturmböen, die mehrfach die Richtung wechseln - man fühlt sich erinnert an die Videos der amerikanischen Stormchaser - "Inside a Tornado"! Es waren wirklich Momente der Angst, heftig brüllend peitscht der Starkregen von allen Seiten an die Fenster. Sicht fast Null. Die Sturmböen legen sich schnell, nicht aber der Starkregen.

 

Die Linie schleift äußerst langsam über den Fläming und regeneriert sich ständig im Südwesten, schnell verwandelt sich der Garten in eine ungeahnte Seenlandschaft. Um 15 Uhr lässt die Niederschlagstärke etwas nach, bis dahin sind aber bereits etwa 65 Liter pro Quadratmeter gefallen. Erst um 16 Uhr lässt der Regen nach, insgesamt fast 100 l/m2. Die Unwetterschäden beschränken sich in unserer Ortschaft auf abgerissene Äste und kurzzeitig geflutete Straßen, doch Nachbarorte sind schlimmer betroffen: die Lutherstadt Wittenberg ist dezimeterhoch geflutet (Link), Feuerwehren im Dauereinsatz.

 

Zusammenfassend handelt es sich um das stärkste Unwetterereignis bezüglich Niederschlagsmenge und -Heftigkeit seit 1987, wenn es selbiges nicht sogar übertrifft. Es folgt eine kurze sonnige Phase, die genutzt wird, um die Unwetterschäden im Garten zu beseitigen - umgeworfene Blumentöpfe, abgerissene Zweige, Reinigung und Standabsenkung des übergelaufenen Pools.

 

Doch gegen 18 Uhr nähert sich die nächste Zelle aus Richtung Dessau, diese zieht jedoch im Süden vorbei und streift uns mit leichtem Regen. Schön ist der Anblick des sich auflösenden Cumulonimbus bei Sonnenuntergang am Südhimmel, der Cirrusschirm wird abgetrieben und zeigt Ansätze der Sonderform mammatus.

 

Gegen 21:30 Uhr verhüllt sich der Fläming mit dichtem, watteartigem Nebel, über den regennassen Böden erreicht der Taupunkt die immer noch milde Lufttemperatur. Insgesamt ein unvergesslicher Vollwettertag!

Wolkengebirge westich von uns

Die Gewitterfront kommt nahe

Fast wie im Tornado

Garten unter Wasser

Schöner Cumulonimbus am Abend

28.07.2016 Do

Ein Dreierpack von Zyklonen rotiert in einem Langwellentrog über Nordwesteuropa, an dessen Südflanke Mitteleuropa liegt: Zum Skandinavientief Ziljana gesellen sich "Arvenn" über Südschweden und "Brigitte" bei Irland. Die Kaltfront von Arvenn erreicht den Norden Deutschlands, kommt aber nicht weiter voran und mutiert sogar letztlich zur Warmfront von Brigitte.

 

Zunächst ist es dicht bewölkt mit den Wolkengattungen Ci, Cs, Ac, Cu und Sc, diese lockern gegen 14 Uhr weitgehend auf. Es bleibt dünner Cirrus und Cirrostratus fibratus, an dem sich bei ungewöhnlich hohem Sonnenstand (Höhe 30°) eine linke Nebensonne ausbildet.

 

Unverhofft nähert sich gegen 21:30 Uhr eine schnelle Einzelzelle mit einer hübschen Shelfcloud, verfehlt den Standort nur knapp und trifft wieder die schon arg gebeutelte Lutherstadt Wittenberg mit kurzzeitigem Starkregen. Mäßige Blitzfrequenz, schnell abziehend, schöne Crawler. Anscheinend überschlagen sich die Ereignisse am Monatsende!

Nebensonne bei hohem Sonnenstand

Schnelle Shelfcloud

29.07.2016 Fr

Großwetterlage Wz (West zyklonal), Tief Brigitte verlagert ihr Zentrum Richtung Dänemark, ihr okkludierendes Frontensystem greift auf den Norden Deutschlands über.

Der Tag beginnt mit lockeren Haufenwolken mit sehr tiefer Wolkenunterkante, diese verdichten sich am zeitweise zu kleinen Schauerzellen. Nachmittag folgen sonnigen Abschnitte, mit 25°C wird wieder definitionsgemäß ein Sommertag verzeichnet.

Nach einem leichten Schauer gegen 19 Uhr zeigt sich im Osten ein Regenbogen, im Zenit ein mäßig heller Zirkumzenitalbogen.

Regenbogen vor hellem Hintergrund

30.07.2016 Sa

Zentraltief Arvenn über dem Nordmeer und Skandinavientief Brigitte entsenden weiterhin Frontensysteme, es herrscht zyklonal geprägtes Wetter. Leichte Regenschauer überqueren uns am Vormittag, in der zweiten Tageshälfte folgen längere sonnige Phasen mit Cumulus humilis und dünnem Altocumulus stratiformis.

Aufklaren am Nachmittag

31.07.2016 So

Der Langwellentrog greift auf Deutschland über, zwei parallel verlaufende Kaltfronten trennen Subtropikluft im Süden von trockener Subpolarluft im Norden.

Bis zum Nachmittag ist es meist bedeckt mit Stratocumulus und Altocumulus, mit kurzen sonnigen Phasen. Mit dem Einschwenken der Trogachse baut sich im Südwesten ein Cumulonimbus auf, dieser überquert uns kurz nach 18 Uhr mit einem einzigen Blitz und einem kurzen Regenschauer.

Später baut sich eine weitere Zelle im Nordosten auf, der spannend verlaufene Juli verabschiedet sich gewittrig und schwülwarm.

Cumulonimbus calvus

Gewitter im Nordosten

 

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